Drei Bundesländer kooperieren bei Wasserstoffinitiative

Gemeinsames Wasserstoff-Valley von Oberösterreich, Steiermark und Kärnten setzt sich bei EU zur Förderung durch - Gesamtinvestitionssumme wird mit 578 Millionen Euro beziffert

Ein gemeinsames Wasserstoff-Valley von Oberösterreich, Steiermark und Kärnten setzt sich bei EU zur Förderung durch. © AA+W - stock.adobe.com

Oberösterreich, Kärnten und die Steiermark haben als Industriestandorte ähnliche Herausforderungen zu meistern. Um diese Industriestandorte nachhaltig und umweltfreundlich in Richtung CO₂-Neutralität zu transformieren, sind Investitionen in Forschung, Entwicklung und Umsetzung von Wasserstofftechnologien essenziell für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in diesen Bundesländern.

Nun hat sich ein sogenanntes Wasserstoff-Valley von Oberösterreich, Steiermark und Kärnten mit Investitionen von halber Milliarde Euro bei EU zur Förderung durchgesetzt.

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„Die EU beginnt Verhandlungen über Startförderung von 20 Millionen Euro für die Umsetzung von 578 Millionen Euro Investitionen in die regionale Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff für eine nachhaltigere Industrie mit 17 Projekten in 48 Unternehmen bis 2028.“ Das vermelden die Wirtschaftslandesräte Markus Achleitner (Oberösterreiche), Barbara Eibinger-Miedl (Steiermark) und Sebastian Schuschnig (Kärnten).

Das bundesländerübergreifende „Wasserstoff-Valley“ sei aus drei Gründen einzigartig: Erstens sei es das einzige Wasserstoff-Valley Europas mit Fokus auf Industrieanwendungen wie grünen Stahl, Chemie, Zement und Kalk. Zweitens zeige es vor, wie eine zentrale Binnenland-Lage mit smarten Systemen auch ohne Offshore-Wind grünen Wasserstoff wettbewerbsfähig bereitstellen und nutzen kann. Und drittens sie die Zusammenarbeit von drei Bundesländern in diesem Umfeld ebenso ein Novum.

„Der Startschuss für die Förderverhandlungen mit Brüssel ist für Österreich eine Riesenchance, um bei der Wasserstofftechnologie einen großen, entscheidenden Schritt nach vorne zu machen. Um die Projekte umsetzen zu können und einen österreichischen Technologievorsprung zu schaffen, ist nun auch der Bund gefordert, ebenfalls adäquate Fördermittel bereitzustellen“, so die Landesräte via Aussendung.

Hier gebe es bereits dahingehende Absichtserklärungen (Letter Of Intent) des Klimaschutzministeriums und des Wirtschaftsministeriums. Die darin ankündigten Förderungen für konkurrenzfähige Projekte müssen jetzt auch tatsächlich von den österreichischen Förderstellen – Klima- und Energiefonds, FFG, KPC – umgesetzt werden, so Eibinger-Miedl, Achleitner und Schuschnig.

Das „Wasserstoff-Valley“ umfasst ein ganzes Paket an Innovations- und Umsetzungsprojekten mit einem Gesamtvolumen von 578 Millionen Euro in den drei Bundesländern.

Nach entsprechenden Vorarbeiten von Oberösterreichs Standortagentur Business Upper Austria und des Green Tech Valley Cluster der Steiermark und Kärntens planen unter der Leitung der Wasserstoff-Vorzeigeregion WIVA P&G mit Unterstützung der HyCentA Wasserstoffforschungsgesellschaft 48 Partnerorganisationen österreichweit 17 Wasserstoff-Projekte von 2025 bis 2030 umzusetzen.

Die Investitionen umfassen die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette – von der Erzeugung über den Transport bis zur Speicherung und Anwendung. Geplant sind neue Elektrolyseanlagen mit einer Leistung von 104 Megawatt, die mehr als 10.000 Tonnen grünen Wasserstoff (H2) pro Jahr erzeugen sollen.

Der Bedarf in Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark wird für 2028 auf mehr als 13.000 Tonnen geschätzt.

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