Sie gehörte zu den großen Nachkriegsstars des deutschen Kulturraums und eroberte die Herzen und Ohren ihres Publikums mit Hits wie „Ganz Paris träumt von der Liebe“ oder „Tschau, Tschau Bambina“.
Nun ist Caterina Valente am Sonntag (9. September) im Alter von 93 Jahren verstorben. Die gebürtige Italienerin mit französischem Pass ist friedlich in ihrem Haus in Lugano/Schweiz entschlafen, teilte ihr Pressebüro mit.
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Auf Wunsch der Verstorbenen wurde die Beerdigung bereits in strikter Privatsphäre abgehalten. Es werde auch keine weiteren Zeremonien oder Gedenkfeiern geben, wie Günther Huber vom Pressebüro in einer Aussendung am Mittwoch weiter ausführte.
Die am 14. Jänner 1931 in Paris als Kind italienischer Artisten geborene Künstlerin stand schon früh, im Alter von fünf Jahren auf der Bühne, sang auf Deutsch, Italienisch, Französisch, Englisch und anderen Sprachen und stieg damit zum Weltstar auf.
Valente brachte Exotik und Eleganz in die biederen deutschsprachigen 50er- und 60er-Jahre, oftmals mit einem Augenzwinkern wie bei ihrem Hit „Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strandbikini“.
Sie hatte aber auch Top-Ten-Hits in den USA, sang mit Dean Martin oder Rock’n’Roll-Ikone Bill Haley. 1986 führte das Guinness-Buch der Rekorde sie als erfolgreichste europäische Sängerin mit mehr als 1.350 veröffentlichten Aufnahmen.
Zwischen sehnsuchtsvollem Schmerz, tiefen Chansontönen und jazzigen Passagen wie auch spaßigen Stimmungsmachern: Valentes Kennzeichen war ihre höchst wandelbare Stimme. In Kanada galt sie damit auch als „Europas Antwort auf Doris Day, Barbra Streisand und Liza Minnelli“.
Auch dem TV-Publikum in Österreich, Deutschland und der Schweiz wuchs Valente ans Herz, etwa mit ihrer eigenen „Die Caterina Valente-Show“ und als Gast in Sendungen wie „Musik ist Trumpf“ oder „Der Goldene Schuss“. Im deutschsprachigen Kino feierte sie an der Seite von Peter Alexander Erfolge („Liebe, Tanz und 1000 Schlager“).
Bei allem Erfolg: Sie hielt nicht viel vom Feiern, wie sie schon rund um ihren 90. Geburtstag bewies. Sie stand zuletzt nicht mehr für Interviews zur Verfügung, einer „Bambi“-Verleihung in München – dem Ehrenpreis für ihr Lebenswerk – im Jahr 2005 folgte der vollständige Rückzug ins Privatleben. Nach außen teilte sich der Star dann vor allem über soziale Medien mit.
Doch ihren Optimismus und Humor behielt sie bis ins hohe Alter. Sie halte es mit Bette Davis: „Das Alter ist nichts für Schwächlinge“, wie sie die dpa 2021 zitierte. Valente lebte zuletzt in Lugano im italienischsprachigen Schweizer Kanton Tessin.
Vor wenigen Jahren zeigte sich Caterina Valente mit ihrem Lebensweg vollends zufrieden: „Ich habe alles gemacht, was ich machen wollte, einiges besser, anderes schlechter.“