In Altach treffen am Samstag (17.00 Uhr/live Sky) die beiden bisher treffsichersten Stürmer der Fußball-Bundesliga aufeinander. Altachs Gustavo Santos führt die Schützenliste mit sechs Toren vor Blau-Weiß-Linz-Routinier Ronivaldo mit fünf an. Kein anderer Bundesliga-Kicker hat bisher mehr als drei Treffer erzielt. Die Linzer reisen als Überraschungsvierter nach Vorarlberg, warten aber noch auf ihren ersten Auswärtssieg der Saison.
Im eigenen Stadion hat Blau-Weiß in dieser Spielzeit noch keinen Punkt abgegeben. Das ist auch dem 35-jährigen Ronivaldo zu verdanken, der in den jüngsten vier Ligapartien fünf Tore schoss – darunter den 1:0-Siegestreffer im Heimderby zuletzt gegen den LASK. Auch der sieben Jahre jüngere Santos traf vergangene Woche beim 1:1 gegen den GAK. Beide Torjäger sind gebürtige Brasilianer, Ronivaldo ist nach mehr als elf Jahren im Land seit Februar aber österreichischer Staatsbürger.
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Von einem 0:0 ist im „Ländle“ nicht auszugehen. Beide Teams haben in allen sechs bisherigen Ligaspielen getroffen. Nur zwei der acht Altach-Tore gelangen Akteuren, die nicht auf den Namen Gustavo Santos Costa hören. Auch Blau-Weiß hat dem Stürmer des Gegners viel zu verdanken: Im Juni 2023 traf dieser noch unter seinem damaligen Künstlernamen Gustavo Balotelli für den FC Dornbirn beim 1:1 in der letzten Zweitliga-Runde gegen den GAK. Das Ergebnis ermöglichte den Linzern den Bundesliga-Aufstieg.
Seither hat Blau-Weiß gegen Altach in der Liga nicht verloren, das bisher letzte Duell entschied Ronivaldo im April in Linz mit einem Doppelpack (2:1). „Wir wissen um die Schwere der Aufgabe, sind uns aber auch unserer Stärken bewusst“, betonte Trainer Gerald Scheiblehner. „Nach den zuletzt gezeigten Leistungen im eigenen Stadion wollen wir auch auswärts unsere Leistungsgrenze erreichen.“ Dort ist die blau-weiße Saisonausbeute mit einem Punkt aus drei Partien noch mager.
Neben dem gesperrten Paul Mensah fehlen Scheiblehner neu auch Conor Noß und vor allem Goalie Radek Vitek. Anstelle der tschechischen Manchester-United-Leihgabe wird Routinier Andreas Lukse das Tor hüten. Altach-Trainer Joachim Standfest kann abgesehen von den Langzeitverletzten aus dem Vollen schöpfen. Das sind gute Vorzeichen, um nach drei sieglosen Runden mit einem Heimerfolg von Platz sieben aus an den Linzern vorbeizuziehen.
„Blau-Weiß Linz ist sehr gut in die Meisterschaft gestartet und hat gezeigt, überall Paroli bieten und gewinnen zu können. Uns erwartet ein athletisch sehr starker Gegner, der sehr kompromisslos ist. Da müssen wir unbedingt dagegenhalten, wenn wir die drei Punkte bei uns lassen wollen“, sagte Standfest. In der vergangenen Saison habe es sehr enge Duelle gegeben. „Wir haben eine sehr ähnliche Spielanlage und gehen davon aus, dass wir hart um jeden Zentimeter kämpfen müssen.“
Dass die Stürmer den Ausschlag geben könnten, weiß auch der SCRA-Coach. „Ronivaldo darf man nie aus den Augen lassen. Wir haben aber in den letzten Runden kaum was zugelassen, wir werden auch ihn in den Griff bekommen“, meinte der Steirer. Und vorne könne man sich selbst auf Santos verlassen. „Wir haben auch einen Stürmer, der sehr gut trifft“, betonte Standfest. Ob das für den ersten Sieg nach drei Partien mit einem 1:2 bei Sturm Graz und zwei 1:1 gegen die Wiener Austria und beim GAK reicht, wird sich zeigen.