Film: „Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin“
Für Cineasten ist „Element of Crime“ der Kultfilm von Lars von Trier. Für Popfans mit einem Hang zur gepflegten Daseinskritik ist die legendäre Hamburger Band gleichen Namens Kult. Der Regisseur und Schauspieler Charly Hübner hat die Truppe nun begleitet auf einer Tournee durch Berlin. Zugleich erzählt er aber auch die Genese von Element of Crime, die Werthaltung der Musiker und versucht die Frage zu klären, was das Geheimnis hinter 40 Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit ist. Nostalgisch kommt das Bandporträt aber nie daher.
Buch: Thomas Raab: Der Metzger gräbt um
Thomas Raab lässt seinen Willibald Adrian Metzger auch nach acht regulären Romanen und einem Sonderband nicht zur Ruhe kommen – was seine Fans sicherlich freut, steht der neue Fall „Der Metzger gräbt um“ (Haymon Verlag, 280 Seiten, 18 Euro) doch in der Tradition der Vorgänger. Die liebgewonnene Figur verstrickt der Wiener Autor einmal mehr in wahnwitzige und ganz und gar nicht alltägliche Situationen. Nach den Ereignissen im vorangegangenen Buch meint Metzgers frisch Angetraute, mit ihrem Mann in einer Kleingartensiedlung neu durchstarten zu können. Doch das Idyll trügt, schon bald schwimmt eine Leiche im Whirlpool.
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Album: Gesangskapelle Hermann. Sehr sogar
Die Grammys rufen? Hm, nicht ganz, aber dafür ein Artikel im „Bezirksblatt“! Da hat sich die Gesangskapelle Hermann wohl „Leicht verschätzt“, wie sie im Opener ihres neuen Albums „Sehr sogar“ singt. Die heimische Gesangsboyband mit Zug zum charmanten Witz weiß auch mit ihrer fünften Studioarbeit zu überzeugen: mit Texten, die ein ums andere Mal schmunzeln lassen, mit Harmonien, die ins Ohr und nicht mehr raus gehen und nicht zuletzt instrumentalen Umrahmungen, die oft ungemein tanzbar gelingen. Zudem liefern sie ein neues „Geburtstagslied“, das man, nun ja, nur allerbesten Freunden auftischen sollte.
Streaming: Apartment 7A
Roman Polańskis 1968er Horrorklassiker „Rosemaries Baby“ war ein gottloses Horrormeisterwerk. Der Prequelfilm „Apartment 7“ unter der Regie von Natalie Erika James führt uns zurück ins ominöse New Yorker Bramford House und zwar ins Jahr 1965, noch bevor Rosemary mit ihrem Mann dort einzog. Es wird kein Leichtes sein, das Original mit Krzysztof Komedas Wiegenlied und Mia Farrows „La la la“ zu toppen, aber wir geben Julia Garner („Ozark“, „Inventing Anna“) einen Vertrauensvorschuss. Sie spielt eine junge Tänzerin, die gewisse „Opfer bringt“, um ihre Karriere anzukurbeln. Erwarten darf man auch diesmal wieder satanistische Eheleute und eine höllische Schwangerschaft.
TV: ORF-Schwerpunkt zur Terrorattacke auf Israel
Am Montag, 7. Oktober, ist es ein Jahr her, dass die islamistische Hamas ihren Terrorangriff auf Israel verübt hat. Mehr als 1.200 Menschen wurden dabei getötet, 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Der ORF widmet der folgenreichen Attacke einen Schwerpunkt. So ist für Montag um 20.15 Uhr eine „ZiB Spezial“ angesetzt. Einen Tag zuvor diskutiert „Die Runde mit Tim Cupal“ um 11.05 Uhr in ORF 2 die aktuelle Situation und mögliche Auswege. Auch das ORF-Korrespondentenmagazin „WeltWeit“ nimmt sich der Thematik an. Am Freitag (4. Oktober, 21.20 Uhr) berichten Cornelia Primosch, Katharina Wagner und Patrick A. Hafner aus Frankreich, der Türkei und den USA zum Thema „Tiefe Gräben. Ein Jahr Krieg und die Folgen“. Auf Ö1 spricht der Historiker Jonathan Matthews von der Jerusalemer Hebrew University in der Sendung „Betrifft: Geschichte“ über „Antisemitismus nach dem 7. Oktober 2023“ – und zwar von Montag, 7. Oktober, bis Freitag, 11. Oktober, jeweils um 15.55 Uhr.