Ikea spürt Kaufzurückhaltung: Umsatz in Österreich rückläufig

Weltgrößter Möbelkonzern steckte „mittleren zweistelliger Millionenbetrag“ in Preissenkungen in Österreich

Die Bruttoumsätze sanken bei Ikea gegenüber dem Rekord-Vorjahr um knapp fünf Prozent auf 964 Millionen Euro. © filmbildfabrik - stock.adobe.com

Der schwedische Möbelkonzern Ikea spürt die rezessionsbedingte Kaufzurückhaltung und hat in Österreich im Geschäftsjahr 2023/24 (bis Ende August) etwas weniger erlöst. Die Bruttoumsätze sanken gegenüber dem Rekord-Vorjahr um knapp fünf Prozent auf 964 Mio. Euro.

Man habe einen „mittleren zweistelligen Millionenbetrag“ in Preissenkungen gesteckt und damit „ganz bewusst auf Umsatz, Marge und Gewinn verzichtet“, teilte die Möbelkette am 24. Oktober in einer Aussendung mit.

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Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Ikea in Österreich die Preise von über 5.300 Produkten – 45 Prozent der gesamten Produktpalette – gesenkt. Die durchschnittliche Preissenkung aller Produkte habe rund 15 Prozent betragen.

Man wolle „die Menschen in Österreich in finanziell schwierigen und turbulenten Zeiten bestmöglich mit leistbaren Produkten unterstützen“, so Ikea-Österreich-Chef Alpaslan Deliloglu. Generell spürt die Möbelbranche die Konsumflaute.

„Wir nehmen nach wie vor eine hohe Kaufzurückhaltung wahr, die unsere gesamte Branche und den gesamten Handel betrifft“, sagte Ikea-Österreich-Finanzvorständin Nicole Reitinger. Seit der Umsetzung der „dauerhaften Preissenkungen“ sei die „Anzahl der verkauften Einheiten vieler Artikel“ aber wieder gestiegen.

Laut Ikea besuchten im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als 13 Millionen Kundinnen und Kunden (plus zwei Prozent) die acht Einrichtungshäuser und sieben Planungsstudios in Österreich. 27,4 Prozent des Geschäfts fanden online oder durch Click & Collect statt, im Jahr davor waren es 25,7 Prozent.

Weltweit hat Ikea im abgelaufenen Geschäftsjahr auch einen Umsatzrückgang verzeichnet, erwartet jedoch dank niedrigerer Zinsen Rückenwind im neuen Jahr. Die Erlöse seien um 5 Prozent auf 39,6 Mrd. Euro geschrumpft, teilte die Ingka Group, der die meisten Möbelhäuser gehören, Mitte Oktober mit.

In allen Absatzmärkten hätten die Konjunktur und die Möbelbranche beinahe gleichzeitig Bremsspuren gezeigt, sagte Konzernchef Jesper Brodin zuletzt. „Ich muss gestehen, dass wir so etwas seit 2008 nicht erlebt haben.“

Das Unternehmen habe auf zurückgehende Kundenzahlen mit Preissenkungen von mehr als 2,1 Mrd. Euro reagiert. 2025 rechnet Ikea mit einer steigenden Nachfrage. Die Konsumlust steige wegen der niedrigeren Zinsen.