Jack Draper kürt sich erstmals zum Wien-Sieger

Jack Draper (links) mit erster ATP-500-Trophy © APA/MAX SLOVENCIK

Der Sieger bei den mit 2,626 Mio. Euro dotierten Erste Bank Open heißt Jack Draper. Der 22-jährige Brite bezwang den ungesetzten Russen Karen Chatschanow am Sonntag in der Wiener Stadthalle nach 1:35 Stunden mit 6:4,7:5 und ist damit der erste britische Sieger in Wien seit Andy Murray vor zehn Jahren. Draper darf sich über einen Siegerscheck in Höhe von 461.920 Euro freuen, für Chatschanow bleiben immerhin 248.540.

„Es fühlt sich unglaublich an, besonders, weil es hier in Wien passiert ist. Ich habe dieses Turnier seit vielen Jahren verfolgt und tolle Spieler haben hier gewonnen“, meinte Draper knapp 75 Minuten nach seinem Matchball und seinem ersten Titel auf ATP-500-Level.

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„Was für eine tolle Woche. Gratuliere, Karen, du hast es mir im zweiten Satz richtig schwer gemacht“, sagte Draper noch auf dem Platz zu seinem Gegner, gegen den er im Head-to-Head nun auf 2:2 gestellt hat. „Es ist mein erstes Mal in Wien, es fühlt sich hier so familiär an und ich hoffe, dass ich hier noch oft spielen kann.“

Für den aufstrebenden Draper war es der zweite Titel in diesem Jahr und überhaupt nach jenem auf Rasen in Stuttgart. Im Ranking verbessert sich der US-Open-Halbfinalist auf Platz 15 und damit erstmals in den Kreis der Top 15. Das Tour-Jahr endet für ihn aber in der anschließenden Woche in Paris-Bercy. Zu früh wegen seiner Form? „Ich werde nicht lügen, ich werde eher glücklich sein, wenn es mein letztes Turnier des Jahres sein wird. Es war ein sehr langes, körperlich anstrengendes Jahr, mein erstes richtiges Jahr auf der Tour.“ Es habe viel aus ihm herausgesogen, viele neue Erfahrungen und verschiedene Emotionen.

Draper reichte im ersten Satz ein Break zum 2:1 und blieb danach bei seinen Service-Games ungefährdet. Er nutzte den ersten Satzball zum 6:4.

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Der zweite Durchgang verlief vor neuerlich mit 9.800 Fans ausverkauftem Haus turbulenter. Draper zog mit zwei Breaks auf 4:0 davon, doch mit dem Sieg vor Augen wackelte er plötzlich und Chatschanow gelangen zwei Rebreaks zum 4:4. „Es war schwierig. Es ist eigentlich ziemlich schnell in meine Richtung gelaufen. Aber ich habe ein bisschen die Konzentration verloren und Karen ist drangeblieben“, meinte Draper.

Als der Russe bei 5:5 aber erneut den Aufschlag abgeben musste, servierte Draper nach Abwehr zweier Breakbälle doch noch in zwei Sätzen zum Sieg aus.

Chatschanow gratulierte seinem Bezwinger. „Du bist ein Aufsteiger in dieser Saison und ich wünsche dir viel Erfolg in der Zukunft. Ich freue mich, mit dir bald wieder den Platz zu teilen und mich zu revanchieren“, sagte der zweifache Familienvater, der sich auf Platz 21 verbessern wird. „Wenn du im Finale stehst, willst du es gewinnen, aber ich kann mich nicht beschweren. Die letzten zwei Wochen sind toll verlaufen“, erinnerte Chatschanow auch an seinen Titel vor einer Woche in Almaty.

Die Tatsache, dass Draper nun als Top-15-Spieler nach Paris fliegt, freut den Briten. „Die Rankings sind eine große Motivation für mich, ich schau auch immer auf die Live-Rankings. Zur gleichen Zeit will man immer mehr – ich spiele nicht für Geld, sondern um zu gewinnen und immer besser zu werden.“