Eine Vortragsreihe namhafter Komponisten und Literaten widmet sich im Musiktheater Anton Bruckner. Der deutsche Komponist Manfred Trojahn beschäftigt sich mit Bruckner als Berufskollegen, Schriftsteller Thomas Arzt nähert sich dem großen Komponisten mit einer besonderen Form der literarischen Begegnung.
Manfred Trojahn zählt zu den erfolgreichsten deutschen Komponisten seiner Generation und ist international vor allem für seine Opern bekannt. Sein umfangreiches Schaffen wird der Neuen Einfachheit zugeordnet und umfasst nahezu alle Gattungen. Seine Werkliste umfasst sechs Opern, fünf Sinfonien, weitere Orchesterwerke, Kammermusik und viele Vokalwerke. Renommierte Künstler in aller Welt führen seine Werke auf.
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In Linz war in der Spielzeit 2018/2019 seine Fassung von Mozarts Oper „La clemenza di Tito“, deren Rezitativtexte er neu komponierte, zu erleben. Im Rahmen der Vortragsreihe namhafter Komponisten und Literaten zum Bruckner-Jahr 2024 wird sich Manfred Trojahn am 8. November (20 Uhr) in der BlackBox des Musiktheaters mit dem Komponisten Anton Bruckner beschäftigen.
Spurensuche zwischen Wien, Linz und St. Florian
Der oberösterreichische Schriftsteller Thomas Arzt nähert sich in einer lustvoll ironischen Autofiktion dem Werk Anton Bruckners als „unerhört widerständige Leerstelle“. Der ihm bislang Unbekannte, Unverständliche, „ja schrecklich Sperrige“ hält den schlaflosen Ich-Erzähler eines Nachts unvermittelt wach.
Aus Abneigung wird Neugierde – und eine irrwitzige Spurensuche zwischen Wien, Linz und Sankt Florian, die nicht nur zum „erschlagend schönen Klang“ der Brucknerorgel führt, sondern auch den historisch verbürgten Vorfahren des Autors, einen „Florianer Wundarzt“, wachrüttelt.
Im schwer zugänglichen Komponisten aus dem 19. Jahrhundert schwingt letztlich eine sehr heutige Sehnsucht mit – jene nämlich, „im wachsenden Unverständnis der Gegenwart angehört zu werden, sich zugehörig zu fühlen, womöglich beheimatet.“ Thomas Arzt ist am 15. November (20 Uhr) in der BlackBox zu Gast.