Knapp 85 Prozent des Stroms in der Kennzeichnungsperiode 2023 sind auf erneuerbare Energien entfallen, berichtete die E-Control am Montag. „Der Wert stieg im Vergleich zum Vorjahr von 82,93 Prozent auf 84,73 Prozent“, sagte E-Control-Vorstand Alfons Haber. Laut dem aktuell veröffentlichten Strom- und Gaskennzeichnungsbericht lag der Anteil der fossilen Energieträger bei 15,22 Prozent und der sonstigen Primärenergieträger bei 0,05 Prozent.
Die 84,73 Prozent der erneuerbaren Energieträger teilten sich auf in 61,65 Prozent Wasserkraft, 12,15 Prozent Windenergie sowie 10,93 Prozent Sonnenenergie, Biomasse und andere Erneuerbare. „In der aktuellen Periode wurden keine Herkunftsnachweise aus Nuklearenergie eingesetzt“, zitierte der Vorstand aus dem Bericht.
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Mit 68 Prozent stammte der Großteil der eingesetzten Herkunftsnachweise aus Österreich. Bei den Importen lag erneut Norwegen mit knapp 11 Prozent an erster Stelle.
Nicht mehr gelten lässt die E-Control das Argument, dass die Käufer an Strom-Börsen Strom unbekannter physikalischer Herkunft beziehen, aber dem Strom über getrennt davon bezogene Herkunftsnachweise ein „grünes Mascherl“ umhängen. Denn: „Seit diesem Jahr müssen Lieferanten in der Stromkennzeichnung angeben, welchen Anteil von Herkunftsnachweisen sie gemeinsam mit dem Strom erworben haben“, sagte Haber. „Somit bleibt der getrennte Handel zwar möglich, muss jedoch den Kund:innen zur Kenntnis gebracht werden“, verweist Haber in der Mitteilung auf mehr Transparenz. In Summe wurden in der Kennzeichnungsperiode 2023 rund 46 Prozent der Herkunftsnachweise gemeinsam mit dem Strom beschafft.
Bereits zum zweiten Mal galt auch für Lieferanten, die Kundinnen und Kunden in Österreich mit Gas beliefern, eine Kennzeichnungspflicht. Allerdings verzichteten hier die meisten Lieferanten auf einen Herkunftsnachweis. So konnten – so wie im Jahr zuvor – nur etwa 0,1 Prozent des gelieferten Gases mit Herkunftsnachweisen aus Biomethan gekennzeichnet werden, der Rest war als Erdgas unbekannter Herkunft gekennzeichnet, sagte Wolfgang Urbantschitsch, ebenfalls Vorstand der E-Control. Zwar wurden 2023 die ersten Herkunftsnachweise für Erdgas aus Österreich ausgestellt, diese wurden aber nicht zur Kennzeichnung eingesetzt.
Im Vorjahr kam erstmals die sogenannte Produktzuordnung zum Tragen. „Diese erlaubt es den Lieferanten, die vorhandenen Herkunftsnachweise exakt dem jeweiligen Produkt zuzuordnen“, sagte Urbantschitsch.