Neun Ligaspiele sieglos und zu Hause gegen den LASK in 13 Meisterschaftspartien noch nie gewonnen: Für den SCR Altach verheißt der Blick auf die Statistik vor dem Aufeinandertreffen mit den Linzern am Sonntag (14.30 Uhr/live Sky) nichts Gutes. Allerdings läuft es auch bei den Gästen unter Trainer Markus Schopp noch nicht rund, in den jüngsten fünf Pflichtspielen gab es nur beim 2:1 im Cup-Achtelfinale gegen Zweitligist Voitsberg ein Erfolgserlebnis.
Das 0:0 am Donnerstag in der dritten Conference-League-Partie gegen Cercle Brügge muss aufgrund einer langen Überzahl genauso als Enttäuschung verbucht werden wie das 1:1 zuvor in der Liga gegen Hartberg. Schopp beklagte einmal mehr das Fehlen des absolut Entschlossenen, den Ball über die Linie zu bringen. „Man sucht nach Erklärungen, aber es begleitet uns sehr lange. Man darf nicht den Fehler machen und glauben, irgendwann wird es schon werden. Wir müssen an den Dingen arbeiten, damit sich dieses Momentum zu drehen beginnt“, verlautete der Steirer.
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Gegen die Belgier rund um den österreichischen Trainer Miron Muslic war erst in der Schlussphase ein Treffer so richtig in der Luft gelegen. „In der ersten Hälfte sind wir über sie drüber gelaufen, also fit sind wir. Jetzt heißt es gut regenerieren für Sonntag, Chancen rausspielen, einfach Tore machen und dann gewinnen wir“, gab Offensivspieler Sascha Horvath die Marschroute vor. Auf den 28-Jährigen wartet sein 200. Bundesligaspiel, für den LASK war er bisher 92 Mal im Einsatz.
Bei den Altachern könnte Lukas Jäger mit seiner 150. Ligapartie für den SCRA ein anderes Jubiläum feiern. Einsatzfähig sind auch Mike-Steven Bähre, Luca Kronberger und Gustavo Santos, die kleinere Blessuren überwunden haben. Fehlen könnte dafür mit dem kränkelnden Dejan Stojanovic der Einsertormann. „Ob er am Platz stehen wird oder nicht, deshalb habe ich keine schlaflosen Nächte“, betonte Altach-Trainer Fabio Ingolitsch.
Ammar Helac steht als Ersatz bereit, der 26-Jährige ist gebürtiger Linzer. „Es ist natürlich was Besonderes. Als Blau-Weißer würde es mich freuen, wenn wir die Schwarz-Weißen ärgern könnten. Wenn ich die Chance bekomme, muss ich abliefern“, verlautete Helac. Sein Trainer verfolgte den LASK-Auftritt im Europacup gespannt vor dem TV. „Man hat gesehen, dass sie eine super Wucht nach vorne haben, sie haben sich nur nicht belohnt. Sie brauchen unter dem neuen Trainer noch eine Zeit, um sich einzugrooven, ich hoffe, das dauert noch ein, zwei Wochen.“
In Linz gewannen die Altacher am 10. August trotz eines Ballbesitzanteils von nur 20,3 Prozent mit 2:1. Seit damals hat sich viel verändert, jüngstes Negativ-Highlight war das 0:1 bei der WSG Tirol. „Wir haben den Finger in die Wunde gelegt, ich glaube, dass es eine mentale Blockade war“, sagte Ingolitsch. Durch Rückschläge dürfe man nicht wieder alles überdenken, ergänzte der Nachfolger von Joachim Standfest. Von einer Krise durch den vorletzten Tabellenplatz wollte er nichts wissen. „Es ist die Normalität, der ganz normale Wahnsinn“, betonte Ingolitsch.
Der Blick in die Vergangenheit gibt ihm recht. 2021/22 wurde erst in der letzten Runde der Klassenerhalt gesichert, 2022/23 waren die Vorarlberger Vorletzter und vergangene Saison war der Ligaverbleib erst vor der letzten Runde gesichert.