25.000 Euro. Höchstens 30.000 Euro. Besser etwas darunter. So um die 29.000 Euro maximal. Das Budget – etwa bei Jungfamilien – ist oft beschränkt. Und dennoch muss ein neues Auto her.
Klassischer Fall. Ein Kind ist unterwegs. Vielleicht das Zweite. Allrad wäre fein und ein SUV wäre doch schon auch cool. Der Kofferraum sollte nicht zu klein sein und im Fond genügend Platz. Aber wie gesagt: Das Budget ist beschränkt.
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Klingt nach Stereotypen, ist aber Realität. Und hier bringt Dacia sein Erfolgs-SUV Duster in Stellung. Das mittlerweile schon klassische SUV fährt aktuell in dritter Generation vor und hat in der nun kantigeren Form einige Vorzüge behalten.
Typenschein
Dacia Duster Extreme TCe130 4x4
Preis: ab € 26.290,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 28.798,80 unter anderem inklusive Technik-Paket € 704,-, City-Paket € 640,-, Reserverad 140,80 und optionale Lackierung € 704,-; einen Dacia Duster (Expression TCe130) gibt es ab € 20.990,- NoVA/Steuer: 7 %/ € 596,16 jährlich Garantie: 3 Jahre bis max. 100.000 km, 2 Jahre Lackgarantie, 6 Jahre gegen Durchrostung Service: laut Serviceheft bzw. Bordcomputer
Technische Daten: Motor: R3, 12V, Turbolader, Partikelfilter, 1.199 cm³, 96 kW/130 PS bei 4.500 U/min, max. Drehmoment 230 Nm bei 2.100-3.500 U/min Getriebe: Sechsgangschaltung Antrieb: Allradantrieb Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h Beschleunigung 0-100 km/h: 11 s Leistungsgewicht: 10,83 kg/PS WLTP-Verbrauch: 6,1 Liter VOLKSBLATT-Testverbrauch: 6,3 Liter CO2-Ausstoß: 137 g/km Euro 6e
Eckdaten: L/B/H: 4.343/1.813/1.661 mm Radstand: 2.658 mm Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1.409/1.895 kg Kofferraum: 456- Liter Anhängelast gebr./ungebr.: 1.500/730 kg Tank: 55 Liter (Benzin) Reifen: 4 x 215/60 R18 88H auf 18“-Alus
Sicherheit: Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/TPMS Airbags: 6
Geländedaten: Bodenfreiheit: 217 mm Böschungswinkel vorne/hinten: 31°/36° Rampenwinkel: 24°
Dazu zählt vor allem der Preis. Die Basisvariante des 4,343 Meter langen Fünfsitzers kostet 20.990 Euro. Die getestete Version namens Extrem TCe130 4×4 schlägt mit 26.290 Euro Ab-Preis zu Buche. Ein paar pfiffige Extras – Technik-Paket, City-Paket – noch dazu und dennoch kratzt der Duster noch nicht einmal annähernd an der 30.000-Euro-Marke.
Bodenständig geblieben ist das SUV allemal. Davon zeugen Sechsgangschaltung mit Handbremse. Neu ist indessen ein Drehregler. Damit können verschiedene Fahrmodi eingestellt werden, die vom Eco Mode über Snow Mode bis hin zum Allradantrieb unterstützend eingesetzt werden können.
Neu im Cockpit ist auch ein Multimedia-Touchscreen mit zehn Zoll Diagonale, der das Fahrzeug ausstattungstechnisch auf die Höhe der Zeit bringt. Die Geräuschdämmung im Innenraum hat sich im Vergleich mit dem Vorgänger merklich verbessert.
Was der Duster in dritter Generation ausstrahlt, ist deutlich mehr Dynamik, Selbstbewusstsein und das verstaubte Image, das der Marke hie und da anhaftet, streift der kantige Fünftürer gekonnt ab. Freilich: Ein Nobel-SUV ist der Duster nun auch nicht. Muss er aber auch nicht sein; er ist ein getreuer Alltagsbegleiter.
Die Technik des Duster beruht übrigens auf einer neu entwickelten Konzernplattform. Auf dieser stehen bereits die Modelle Captur und Clio von Renault. Und bald wird dieses Chassis beim Bau des Bigster eingesetzt, dem größten SUV der Marke, das im kommenden Jahr lanciert wird.
Fahrtechnisch ist der Duster solide unterwegs. Die Sechsgangschaltung will rasch bedient werden. Der Antritt des 130 PS starken SUV ist jedoch immer handzahm. Da machen sich die 1,4 Tonnen Leergewicht bemerkbar. Die Lenkung könnte schon präziser sein und allzu schnelle Kurvenfahrten liebt der 1,66 Meter hohe Duster auch nicht unbedingt.
Die Warntöne – etwa der obligatorische Geschwindigkeitswarner – wird Science-Fiction-Fans in Entzücken versetzen. Normalos hinter dem Steuer wird der Ton schon nach wenigen Metern nerven. Leider funktioniert nämlich die Verkehrszeichenerkennung nicht immer.
Der kernig klingende Dreizylinder gibt sich dafür relativ genügsam. 6,3 Liter Benzin je hundert Kilometer genehmigt sich das 1,2-Liter-Aggregat. Nichts auszusetzen gibt es darüber hinaus in Sachen Traktion und Bremsen.
Abseits befestigter Straßen kommt der Duster übrigens wirklich gut voran. Der Allradler lässt sich selbst von schwierigen Geländepassagen mit Querlagen bis zu 25 Grad nicht aus der Ruhe bringen. Dafür stehen drei spezielle Fahrmodi bereit: Auto sorgt unter Berücksichtigung der Bodenbeschaffenheit für eine optimale Verteilung der Antriebskräfte auf die Hinter- und Vorderachse.
Snow wiederum dient der sicheren Fortbewegung auf Schnee und Eis, Mud/Sand – wie der Name schon andeutet – für Vortrieb in wechselnden Terrains wie Sand oder Schlamm, und Off-Road bringt das Fahrzeug auch im wirklich schwierigen Gelände souverän vorwärts und rückwärts.
Im Testauto an Bord war auch das sogenannte Sleep Pack: eine Kiste im Kofferraum, die sich laut Hersteller mit wenigen Handgriffen in eine Bettfläche für zwei Personen verwandeln lässt.
Und das funktioniert tatsächlich tadellos: Ohne große Kraftanstrengung lässt sich eine angenehme Liegefläche bauen. Die Matratze beginnt hinter den Vordersitzen und reicht über die umgeklappte Sitzbank der zweiten Sitzreihe bis zur Heckklappe, die übrigens nur manuell zu öffnen und schließen ist.
Fazit
Man muss kein Augur sein, um dem kompakten SUV auch in dritter Generation einen großen Erfolg zu prophezeien. Die Zutaten dafür sind simpel: phänomenales Preis-Leistungs-Verhältnis bei durchaus als akzeptablen Fahreigenschaften.
Von Oliver Koch