Die Zahl der Anmeldungen von Erfindungen, die auf den Umwelt- und Klimaschutz fokussieren, hat sich in 20 Jahren in Österreich fast verdreifacht. Konkret wurde bei den internationalen Patentfamilien (IPF) – also zusammengefasste Anmeldungen derselben Erfindung, die Schutz in mehreren Ländern beantragen – ein Anstieg von knapp 100 im Jahr 2003 auf 267 im Jahr 2022 verzeichnet, teilte das Österreichische Patentamt am Dienstag mit.
In Relation zur Bevölkerung landet Österreich damit auf Rang 9 weltweit, die USA liegen auf dem 12. und China auf dem 24. Platz. Die Top 3 bilden Südkorea, Japan und Dänemark. Bricht man die sauberen und nachhaltigen Technologien, die in neun Cleantech-Bereiche eingeteilt wurden, herunter, kommt Österreich im Gebäudebereich weltweit betrachtet auf Platz 1, im Abfall-/Abwasserbereich auf den 3. Rang. In absoluten Zahlen hat China in den vergangenen Jahren einen deutlichen Anstieg bei den Anmeldungen von „grünen“ Patenten erlebt und überholt damit deutlich andere Top-Performer wie Japan, USA und Südkorea, heißt es weiter.
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Den stärksten durchschnittlichen jährlichen Zuwachs im Cleantech-Bereich im Zeitraum von 2003 auf 2022 gab es in Österreich bei smarten Stromnetzen („Smart Grids“) mit 12 Prozent, allerdings von einem niedrigen Niveau aus. Es folgen die Produktion in Industrie und Landwirtschaft mit einem Anstieg von rund 9 Prozent und die Produktion, Übertragung und Verteilung von Energie, bei der die Zahl der IPFs um über 6 Prozent zulegte. Über alle Bereiche hinweg betrug das jährliche Plus rund 5,1 Prozent. Technologien zur Anpassung an den Klimawandel bilden mit nur 1,6 Prozent Wachstum das Schlusslicht.
„Grüne Innovationen sind nicht nur entscheidend für den Klima- und Umweltschutz, sondern auch ein wichtiger Motor für Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit“, wurde Stefan Harasek, Präsident des Österreichischen Patentamts, in der Aussendung zitiert. Hier würden viele österreichische Klein- und Mittelbetriebe, Start-ups und Universitäten eine zentrale Rolle spielen.
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