„Symphonische Weihnachten“ erklingen am kommenden Sonntag, den 1. Dezember, um 16 Uhr im Linzer Mariendom. Mit Werken von Anton Bruckner und dessen Schülerin Mathilde Kralik stimmt das Symphonieorchester der Anton Bruckner Privatuniversität (ABPU) gemeinsam mit dem Kinderchor Pappalatur, der Kantorei Bad Leonfelden („Oberösterreichischer Chor des Jahres 2024“) und Sängerinnen und Sängern des Adalbert Stiftergymnasiums musikalisch auf die Adventszeit ein.
Unter dem Dirigat von Guido Mancusi werden neben Bruckners Adagio aus dem Streichquintett in der Fassung für Streichorchester auch das „Ave Maria“ für Chor sowie Weihnachtslieder gespielt.
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Weihnachtskantate von Bruckner-Schülerin
Einen besonderen Höhepunkt des Konzertes bildet die Darbietung der Weihnachtskantate der Linzer Komponistin und Bruckner-Schülerin Mathilde Kralik. Das Stück wurde 1899 geschrieben und 1900 im Wiener Musikverein in einem Portraitkonzert der Komponistin uraufgeführt. Seither dürfte das Werk nicht wieder erklungen sein und auch in ihrem Werkverzeichnis scheint es nicht auf. Die Partitur (handgeschrieben), ein Klavierauszug für Sänger:innen und vereinzelte Stimmen der Uraufführung sind im Nachlass der Komponistin, der von der ÖNB verwaltet und digitalisiert wird, zu finden.
Am 1. Dezember wird das Werk im Mariendom mit Chor, Kinderchor, Orchester und Soli nach über 120 Jahren Archivschlummer erstmals wieder erklingen. Möglich gemacht wurde dies dank der mühevollen Detailarbeit von Enrico Coden, der das schwer lesbare Manuskript als neue Edition aufbereitete.
Die Verbindung von Kralik zu ihrem – zumindest kurzzeitigen – Lehrer Bruckner liegt nicht zuletzt in der spürbaren tiefen Religiosität ihrer Musik. Dass die Kantate 2024 in ihrer Heimatstadt Linz aufgeführt wird, ehrt die Komponistin, deren Todestag sich heuer zum 80. Mal jährt.
Karten gibt es im Domcenter sowie online auf oeticket.com, der Reinerlös des Konzertes kommt der Restaurierung und Erhaltung des Mariendoms zugute.