Wie die Energiewende in Österreich „rasch und kosteneffizient“ gelingen kann, soll der am Mittwoch veröffentlichte Marktcheck vom Wirtschaftsprüfer PwC Österreich zeigen. 20 führende heimische Unternehmen wurden befragt, etwa Siemens, Wiener Netze und Uniqa. Herausgekommen sind fünf Forderungen an eine künftige Bundesregierung, etwa eine Verlängerung der Abschreibungsdauern für Netzinvestitionen und mehr Kommunikation zwischen Politik und Wirtschaft.
Um die erwarteten Kosten für die Energiewende zu stemmen – bei PwC rechnet man in etwa mit 110 Mrd. Euro – braucht es den Unternehmen zufolge gezielte Anreize und verbesserte Rahmenbedingungen für private Investitionen. Der größte Investor in Österreich seien die Pensions- und Lebensversicherungen. „Wenn dieses Kapital verstärkt in Österreichs Energiewendebestrebungen investiert werden soll, braucht es die Regierung die hier Risiken übernimmt und entsprechende Garantien stellt“, so Andreas Bertl, Geschäftsführer der Uniqa-Versicherung, laut Umfrage.
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Zeitliche Vorgaben zur Energiewende „kaum einzuhalten“
Wegen der schwachen Wirtschaftslage in Österreich könnte eine „neu gedachte Energiewende, die zentral koordiniert wird und die Unternehmen aktiv einbindet, der größte Wachstumsimpuls werden“, seien sich die befragten Unternehmen laut PwC einig. Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) hat etwa zum Ziel, dass Österreichs Strom bis 2030 vollständig aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird. Bis 2040 soll die gesamte Wirtschaft klimaneutral sein. Diese zeitlichen Vorgaben sind laut dem sogenannten Marktcheck jedoch aufgrund langwieriger Genehmigungsverfahren „kaum einzuhalten“.
Unter den zentralen fünf Forderungen fällt etwa die Einführung eines Energiewendekoordinators, die Anpassung des regulatorischen Rahmens für die Finanzierung der Stromnetzinfrastruktur und die Bereitstellung von staatlichen Kreditgarantien für den Wasserstoff-Netzinfrastrukturausbau. „Die Schaffung der notwendigen gesetzlichen Grundlagen, wie die baldige Umsetzung des Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetzes und des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes, wären ein notwendiger erster Schritt der neuen Regierung für den Standort Österreich“, sagte Rudolf Krickl, PwC-Österreich-Chef.