Schriftsteller Josef Winkler erhielt am Freitagabend in der Carinthischen Musikakademie Ossiach den mit 20.000 Euro dotierten Kärntner Kulturpreis. Verliehen wurde die Auszeichnung von Landeshauptmann und Kulturreferent Peter Kaiser (SPÖ). Germanist und Literaturkritiker Klaus Kastberger würdigte Winkler in seiner Laudatio als „Kärntner Autor von internationalem Format, der es über Jahrzehnte in Kärnten ausgehalten hat und es hier augenscheinlich noch immer aushält“.
Rede zur Lage der Kultur mit Appell
Die traditionelle Rede zur Lage der Kultur hielt der Kärntner Schriftsteller Antonio Fian, der davor warnte, den Begriff Kultur „zu einem Instrument der Verharmlosung“ werden zu lassen. Es gelte gegenzusteuern, „damit wir uns nicht in absehbarer Zeit in einer Kultur der totalen Kulturlosigkeit wiederfinden“.
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Angelika Hödl, Vorsitzende des Kärntner Kulturgremiums, das für die Politik die Empfehlung für die Preisträger ausgearbeitet hatte, bezeichnete die Kultur als „Lebensversicherung“. Sie warnte ebenfalls, indem sie aus dem Kulturprogramm der FPÖ Steiermark zitierte und an die Zeiten unter dem ehemaligen Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (FPÖ) erinnerte, der „die Kultur zur Unterabteilung degradiert“ hatte.
Insgesamt 13 Kulturpreise verliehen
Zum Ausklang der von Sabine und Michael Kristof-Kranzelbinder auf Deutsch und Slowenisch moderierten Festveranstaltung wurde Josef Winkler schließlich mit minutenlangen Standing Ovations gefeiert, über die der Büchner- und Staatspreisträger sowie Präsident des Österreichischen Kunstsenats im Beisein von Frau und Tochter sichtlich gerührt war.
Insgesamt wurden 13 Kulturpreise mit einer Fördersumme von insgesamt 91.000 Euro verliehen. Die acht Förderungspreise zu je 5.000 Euro gingen an: Terese Kasalicky (Bildende Kunst), Mira Stadler (Darstellende Kunst), Verena Repar (Elektronische Medien, Fotografie und Film), Barbara Juch (Literatur), das Duo Sonoma, bestehend aus Mira und Sara Gregoric (Musik), Lukas Joham (Volkskultur, konnte nicht anwesend sein), Franz Hartlieb (Geistes- und Sozialwissenschaften) und Patrick Rodler (Naturwissenschaften/technische Wissenschaften).
Der mit 7.000 Euro dotierte Anerkennungspreis für besondere Leistungen im Bereich der freien Kulturarbeit ging zu gleichen Teilen an die Kulturvereine „Zarja“ (Wilhelm und Maria Osina) und „Persman“ (Markus Gönitzer, Eva Kristina Hartmann), beide aus der Gemeinde Eisenkappel-Vellach/Zelezna Kapla.
Elias Molitschnig erhielt einen von drei Würdigungspreisen (je 8.000 Euro) für besondere Leistungen in der Architektur und für Verdienste um die Baukultur. Weitere Würdigungspreise gingen an Cristina Beretta im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften und Cvetka Lipus im Bereich Literatur.
Der zusätzlich zu den Kulturpreisen überreichte Wulfenpreis (5.000 Euro) ging an Klaus Krainer von der ARGE Naturschutz.