Rapid-Stürmer Guido Burgstaller ist am Wochenende Opfer eines tätlichen Angriffs geworden und hat dabei schwere Kopfverletzungen erlitten. Wie der Fußball-Bundesligist am Montag mitteilte, wurde der 35-jährige Kärntner in der Wiener Innenstadt von einem unbekannten Mann niedergeschlagen. Dabei erlitt Burgstaller unter anderem einen Schädelbasisbruch. Der Fußballer fällt aufgrund der Schwere der Verletzungen monatelang aus. Das Landeskriminalamt Wien ermittelt.
Die Pressestelle der Landespolizeidirektion Wien machte am Montag aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Angaben zu personenbezogenen Daten, bestätigte aber einen zu dem Vorfall passenden Einsatz Samstagfrüh um 6.00 Uhr im Bereich des Heldenplatzes. Laut Zeugen soll es zu einem Streitgespräch zwischen einem 35-Jährigen und einem Unbekannten gekommen sein. Letzterer soll in der Folge zugeschlagen haben und im Anschluss geflüchtet sein. Die Hintergründe der Auseinandersetzung waren noch völlig unklar, da noch keine Einvernahmen vorlagen, hieß es auf APA-Nachfrage bei der Polizei.
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Burgstaller wurde von der Berufsrettung notfallmedizinisch erstversorgt und verletzt in ein Krankenhaus gebracht. „Dort wird er bedauerlicherweise auch die kommenden Tage verbringen müssen und Fakt ist zudem, dass er mehrere Monate seinen Beruf nicht ausüben wird können“, heißt es in der offiziellen Rapid-Aussendung. Die Hütteldorfer baten angesichts der Umstände darum, die Privatsphäre des Spielers und seiner Familie zu respektieren. Laut Polizei wurde die Körperverletzung durch einen unbekannten Täter angezeigt.
Vorzeitiges Karriere-Ende droht
Wie lange der Offensiv-Routinier Rapid fehlen wird, ist derzeit noch nicht abzusehen. Burgstallers Vertrag bei Rapid läuft im Sommer 2025 aus, danach will der einstige Kapitän seine Karriere beenden. Angesichts der Schwere der Verletzungen ist es gut möglich, dass Burgstaller vergangene Woche bei der 1:3-Niederlage bei Omonia Nikosia seinen letzten Einsatz als Fußball-Profi hatte.
Rapid wird jedenfalls am kommenden Donnerstag (21.00 Uhr) im letzten Heimspiel des Jahres gegen den FC Kopenhagen in der Conference League ohne den erfahrenen Stürmer auskommen müssen. Danach geht der Club in die Winterpause. Am 8. Februar haben die Hütteldorfer ihr erstes Pflichtspiel 2025, sie treffen daheim auf den WAC.
Betroffene Reaktionen
Betroffen reagierten zahlreiche Bundesliga-Vereine auf den folgenschweren Vorfall. „Diese Nachricht ist schockierend und macht auch uns sehr betroffen. Wir wünschen Guido Burgstaller alles erdenklich Gute und eine vollständige Genesung!“, richtete die Wiener Austria via „X“ aus. „Gute Besserung, Guido!“ wünschte Meister Sturm Graz. Auch Red Bull Salzburg, Austria Klagenfurt oder Blau-Weiß Linz schlossen sich den Wünschen an. Burgstallers Ex-Club Schalke 04 schrieb: „Was für eine abscheuliche Tat. Alles Gute und eine schnelle Genesung. Wir sind in Gedanken bei Dir, Burgi!“
Auch Sportminister Werner Kogler (Grüne) lässt „die brutale Attacke auf Rapid-Torjäger Guido Burgstaller zunächst fassungslos zurück. Mich macht diese verurteilenswerte Tat betroffen und wütend. Guido Burgstaller wünsche ich eine möglichst rasche, komplikationsfreie und vollständige Genesung.“
Burgstaller, der in Kärnten ausgebildet wurde, war über Wiener Neustadt 2011 zu Rapid gekommen. Nach drei Jahren wagte der Torjäger den Sprung ins Ausland zu Cardiff City. Weitere Stationen waren der 1. FC Nürnberg, Schalke und St. Pauli. Im Sommer 2022 kehrte Burgstaller zu Rapid zurück und wurde Torschützenkönig. In 26 Einsätzen für die Nationalmannschaft erzielte er zwei Tore.