Ex-ÖFB-Teamchef Constantini verstorben

Ex-ÖFB-Teamchef Constantini verstorben © APA/ROBERT JAEGER

Der frühere österreichische Fußball-Teamchef Dietmar Constantini ist in der Nacht auf Mittwoch nach längerer Krankheit im Alter von 69 Jahren verstorben. Das vermeldeten die „Tiroler Tageszeitung“ und weitere Medien. Constantini betreute die ÖFB-Auswahl 1991 für zwei Spiele, 1992 für eine Partie und von 2009 bis 2011 für 23 Matches. Außerdem fungierte er als Coach von FC Tirol, Austria Wien, Admira, LASK, FC Kärnten und Pasching sowie als Sportdirektor von SV Salzburg.

Constantini erarbeitete sich den Ruf des „Feuerwehrmanns“ – er sprang ein, wenn Feuer am Dach war und hatte dabei mit seiner hemdsärmeligen und jovialen Art praktisch immer Erfolg. Nur bei zwei von sieben Clubs (Admira Wacker und FC Tirol) war er zumindest eine ganze Saison im Amt.

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Tiroler als Förderer von Talenten

Beim Nationalteam saß Constantini 1991 nach der Trennung von Alfred Riedl beim 1:2 gegen Nordirland und beim 0:2 gegen Jugoslawien als Chefcoach auf der Bank. Ein Jahr später agierte er nach dem Tod von Ernst Happel neuerlich als Interims-Teamchef, diesmal beim 0:0 in Deutschland. Im März 2009 übernahm der Tiroler den höchsten Trainerposten des Landes von Karel Brückner und blieb bis September 2011, er verließ den Verband nach sieben Siegen, drei Remis und 13 Niederlagen. Constantini ließ unter anderem spätere Nationalteam-Größen wie David Alaba, Aleksandar Dragovic und Julian Baumgartlinger debütieren.

„Du hast mir zu meinem Debüt für unser Land verholfen und warst immer für mich da. Ohne dich wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Danke für Alles und Ruhe in Frieden, Trainer“, schrieb der nunmehrige Real-Star Alaba auf Instagram. Bundespräsident Alexander van der Bellen unterstrich ebenfalls die Hingabe für junge Spieler. „Dietmar ‚Didi‘ Constantinis Leidenschaft für den Fußball hat Generationen von Spielern und Fans geprägt. Constantini hat Talente erkannt und gefördert, er hat dem Nachwuchs seine brennende Begeisterung für den Sport vermittelt und sah Herausforderungen stets als Möglichkeit, mit dem Team zu wachsen“, so das Staatsoberhaupt auf X.

Demenz-Erkrankung 2019 öffentlich gemacht

Nach seinem Teamchef-Engagement widmete sich Constantini seinen Kinder-Fußballcamps, im Profi-Geschäft wurde er nicht mehr aktiv. Als Spieler brachte es Constantini auf 198 Bundesliga-Einsätze, mit Wacker Innsbruck wurde er 1977 Meister und 1978 Cupsieger. Im September 2019 machte Constantinis Familie seine Demenz-Erkrankung öffentlich. Ein Jahr später veröffentlichte Tochter Johanna, eine Psychologin, ein Buch mit dem Titel „Abseits“, in dem sie über den Umgang mit der Erkrankung ihres Vaters berichtete. Im Dezember 2021 erhielt der damals 66-Jährige das Verdienstkreuz seiner Heimatstadt Innsbruck. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Constantini bereits aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Die Wiener Austria trauerte um ihren Ex-Trainer. „Wir sind mit unseren Gedanken bei seiner Familie und seinen Freunden. Ruhe in Frieden“, schrieben die „Veilchen“ auf X. Auch der FC Wacker Innsbruck und der SK Rapid kondolierten. Bei den Wienern war Constantini zwei Saisonen lang Assistent von Hans Krankl. „Er war ein nicht nur ein erfolgreicher Fußballtrainer, sondern auch ein ausgesprochen liebenswerter Mensch, der nun viel zu früh von uns gegangen ist“, sagte Rapid-Präsident Alexander Wrabetz.

Der ÖFB schrieb: „Ruhe in Frieden, Didi! Danke für alles, was du für den österreichischen Fußball getan hast.“ Beileidsbekundungen kamen auch vom LASK. „Wir wünschen der Familie in dieser schweren Zeit viel Kraft“, teilten die Linzer mit.