Schuppen im Fell der Katze – was kann das sein?

Regelmäßiges Kämmen unterstützt die Katze beim Fellwechsel © APA/dpa-tmn/Ina Fassbender

Hautschuppen im Katzenfell können eine harmlose Ursache haben: In Zeiten des Fellwechsels verlieren sie ständig Haare. „Der Fellwechsel und vermehrtes Kämmen können dazu führen, dass das Tier ein paar Hautschuppen verliert und diese zum Vorschein kommen. Das liegt in der Natur der Sache“, sagt Maren Püschel, Tierärztin und Teilhaberin der Kleintierklinik Wasbek.

Ist das Fell ansonsten seidig-weich und macht die Katze insgesamt einen gesunden Eindruck, besteht zunächst also kein Grund zur Sorge.

Lesen Sie auch

Tipp: Man kann die Katze beim Fellwechsel unterstützen, indem man dem Tier etwa Malz-Paste gibt und das Fell regelmäßig bürstet – also mindestens einmal die Woche. Dabei am besten am Kopf beginnen und mit der Bürste oder dem Kämm-Handschuh sanft in Wuchsrichtung über das Fell streichen, rät felmo, eine Online-Plattform von mobilen Tierärzten.

Auffälligkeiten im Fell können Hinweis auf Krankheiten sein

Treten Schuppen jedoch häufiger auf oder gibt es deutliche Veränderungen – wirkt das Fell etwa stumpf und brüchig – sollte man die Sache ernst nehmen. Denn eigentlich pflegen Katzen ihr Fell sehr ausgiebig.

„Jede Auffälligkeit im Haarkleid ist also ein Warnsignal“, sagt Denise Riggers, die eine mobile Tierarztpraxis in Putzbrunn betreibt. Solche Auffälligkeiten könnten demnach zum Beispiel auf Durchblutungsstörungen, organische Erkrankungen, einen Nährstoffmangel oder eine Hautproblematik hinweisen.

Video
Ich möchte eingebundene Social Media Inhalte sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung oder unter dem Menüpunkt Cookies geändert werden.

Möglich ist auch eine chronische Krankheit, Stress oder etwa einen Milbenbefall, so Püschel. Wichtig ist dann, dass Halter sich die Schuppen und das Tier genauer anschauen.

Das Tuch verfärbt sich

Dunklere Schuppen hingegen können auf einen Floh-Befall hinweisen. Ein einfacher Test bringt Gewissheit: Dafür kämmt man das Fell der Katze am besten mit einem Floh-Kamm, der besonders fein ist. Die Schuppen streicht man dann auf ein Küchenpapier. „Wenn Sie das Küchenpapier befeuchten und es sich rötlich-braun bis rostfarben verfärbt, handelt es sich um Floh-Kot“, sagt Püschel.

Dann ist wichtig, dass Halter das Fell der Katze, aber auch die gesamte Umgebung mit einem Floh-Mittel behandeln. „Sonst wird die Katze immer wieder neu befallen. Und wenn mehrere Tiere im Haushalt leben, müssen alle entfloht werden“, so Püschel.

Auch Schmerzen können dahinterstecken

„Treten Schuppen vor allem in bestimmten Arealen auf – etwa im unteren Bereich des Rückens, können auch Schmerzen in der Wirbelsäule oder Arthrose die Ursache dafür sein“, erklärt Riggers.

Wichtig ist, das Verhalten der Katze genau zu beobachten. „Reagiert die Katze beim Streicheln am Rücken empfindlich – etwa mit Schwanzschlagen, Fauchen oder gar Kratzen – spricht dies dafür, dass ihr etwas weh tut“, so Riggers. Auch andere Verhaltensänderungen können darauf hindeuten: wenn das Tier etwa weniger spielt, frisst oder springt als sonst, sich aggressiv verhält oder zurückzieht.

„Katzen sind allerdings Meister darin, Schmerzen zu verbergen. Nicht immer sind die Hinweise so eindeutig“, sagt Riggers. Eine Orientierung bekommen Halter über die „felinegrimacescale.com„. Das Schema für Katzenmimik hilft mit konkreten Bildern verschiedene Schmerzzustände bei Katzen zu erkennen. Im Zweifel oder bei konkreten Anzeichen für Schmerzen sollte man einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufsuchen.

Nur spezielle Mittel für Katzen verwenden

Wichtig: Bei Schuppen im Fell, könnten manche Halter auf die Idee kommen, Pflegeprodukte aufzutragen – etwa Öle, Tinkturen oder gar Anti-Schuppen-Shampoo. “Bitte nicht! Wenn, dann sollten Sie zuerst zum Tierarzt gehen – und falls nötig nur spezielle Mittel für Katzen verwenden“, sagt Püschel.

Vor dem Tierarztbesuch sollte man das Fell der Katze nicht besonders behandeln – also weder bürsten, waschen oder anderweitig reinigen. „Am besten lassen Sie das Problem, wie es ist. Denn dann bekommen wir alle Informationen, die wir brauchen, um die Ursache zu erkennen“, sagt Tierärztin Püschel.