Ars Electronica: Festival im Herbst in Linz und global vernetzt

An ein Ars Electronica Festival wie zuletzt mit 100.000 Besuchen ist heuer nicht zu denken, es wird aber sehr wohl von 9. bis 13. September in Linz mit Besuchern aus Fleisch und Blut stattfinden. Die neue Location am Gelände der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz bietet dazu ein weitläufiges Areal und großzügige Räume, wie Ars-Electronica-Leiter Gerfried Stocker am Montag in Linz sagte.

Es werde ein physisches Festival im Rahmen der Möglichkeiten in den Kepler Gardens in Linz sein, aber auch ein globales mit vielen Veranstaltern weltweit, die miteinander vernetzt werden, etwa den teilnehmenden Unis. Allerdings gebe es auch weltweit viele Künstler und Veranstalter, die bankrott seien und nicht die Möglichkeit hätten sich zu beteiligen. „Kommunikation und Austausch auf internationaler Ebene sind gerade jetzt wichtig“, betonte Stocker. Details sollen noch im Juni folgen. Nur soviel: „Das eigentliche Thema muss diese Zeit sein.“ Das Coronavirus betreffe alle global, das habe es zuvor noch nie gegeben. Deshalb wird das Festival heuer aktuell wie nie. Es gebe für alles Eventualpläne je nach der Situation im Herbst.

Im Herbst rechnet Stocker auch frühestens damit, den Museumsbetrieb im Ars Electronica Center wieder wie gewohnt aufzunehmen. „Das Museum ist seit Mai geöffnet“, seien die neuen, virtuellen Möglichkeiten wie „home delivery“ doch „unser Weg, das Museum zu öffnen“. Man erreiche auf diesem Weg auch mit dem normalen Programm eine hohe Internationalität und suche nun eine „zukunftsfähige neue Form des Ars Electronica Centers“. Schritt für Schritt werden wieder analoge Museumsbesuche möglich gemacht. Als erstes gibt es seit voriger Woche das Format „Deep Space Live“ mit 30 Besuchern jeden Donnerstag. Führungen für vorangemeldete Gruppen sollen folgen.

Nach kürzlich entdeckten Hackerangriffen auf die Web-Infrastruktur der Ars Electronica sei man am Weg der Besserung. „Das ist ein Prozess, der uns monatelang beschäftigen wird“, sagte Stocker. Auf dem Webserver des Unternehmens befänden sich 25 Jahre künstlerische Projekte und Technologien. Es würden nun Bereiche vorsichtig geöffnet. „Das waren nicht einzelne Freaks, sondern das war professionell organisiert.“ Ziel sei gewesen, Daten unter Kontrolle zu bekommen und dann wohl Lösegeld zu verlangen, mutmaßte Stocker. Doch so weit sei es nicht gekommen. Denn zum Glück hätten Mitarbeiter, die an dem Freitagabend, als die Angriffe begannen, noch im System tätig waren, die Attacke rechtzeitig bemerkt. Man habe im Nachhinein registriert, dass seit Jänner versucht wurde, in das System einzudringen. Nun seien interne und externe Experten dabei aufzuräumen, was einen enormen Zeitaufwand bedeute, auch finanziellen Schaden trug die Ars Electronica davon.

Video
Ich möchte eingebundene Social Media Inhalte sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung oder unter dem Menüpunkt Cookies geändert werden.