„Es wird eine Klangwolke mit Blick nach vorne“, verspricht Brucknerhaus-Intendant Dietmar Kerschbaum. Und doch soll die heurige Variante des Spektakels, das in anderen Jahren bis zu 120.000 Leute in den Linzer Donaupark lockt, als groß angelegtes Klangprojekt zum Mitmachen auch an dessen Anfänge erinnern.
Verantwortlich sind Künstler der ersten Stunde: Gitti Vasicek, Peter Androsch, Wolfgang Dorninger und Sam Auinger bilden das künstlerische Team, das gemeinsam mit dem Ars Electronica Center und der Linzer Kunstuni konzipiert und umsetzt. „Der eigentlich Star der heurigen Klangwolke ist die Stadt Linz“, betont Kerschbaum. Dass eine Version im Donaupark mit Zusehern und Feuerwerk so heuer nicht möglich sei, habe früh in der Coronakrise festgestanden, ergänzt Bürgermeister Klaus Luger. Auch die Klangwolke heuer ausfallen zu lassen, sei im Raum gestanden, so Luger.
Doch man fand genügend kreative Köpfe. Mit dabei sind auch wieder die Sparkasse OÖ als Hauptsponsor und der ORF Oberösterreich. „Vielleicht ist das heuer auch ein Startschuss für eine neue Ära“, denkt Landesdirektor Kurt Rammerstorfer den Einsatz von heimischen Künstlern weiter.
Klangteppich vom Gebell bis zum Glockengeläut
Die Linzer, die sich an der 1979 aus der Taufe gehobenen Klangwolke beteiligen wollen, sind ab 24. Juli aufgefordert, auf soundinglinz.at ihren Lieblingsklang der Stadt hochzuladen. Gewünscht sind Audiofiles, aber auch Videos, kurze Texte und Fotos — vom Kirchenglockengeläut bis zum Gebell des kleinen Stoffhundes auf der Landstraße. Die Ergebnisse sind für jedermann zugänglich. Der „Lieblingsklang Linz“ kann auch via E-Mail (brucknerhaus@liva-at) oder telefonisch (0732/76121000) genannt werden.
Sichtbar gemacht soll der Linzer Klangteppich dann ab 15. August werden. Besondere Schallquellen und Orte werden mit Klangfahnen gekennzeichnet. Wirklich laut wird es am 12. September: Verschiedene Soundinstallationen werden die Stadt durchziehen, wie die Klangwolkenhörner, die auf die Schiffs- und Nebelhörner der Donauschiffe verweisen.
Um 20 Uhr startet das eigentliche Event — auch via Live-stream. Wie schon 1979 werden die Linzer aufgerufen, Radios — oder heute Smartphones — ins offene Fenster zu stellen und die Sounds weiterzutragen. Auf hundert oder mehr Türmen werden Blechbläser das Ihrige dazu beitragen, eine noch nie dagewesene Klangwolke über Linz zu verbreiten.