Südlich des Pfenningbergs zogen die Piloten Runden über der Donau, bereiteten mit den Windenstarts, mit schwerelosem Gleiten, tollen Blicken auf Urfahr und Linz und schneidigen Lande-Anflügen viel Freude.
Das „Bodenpersonal“ trug viel dazu bei, dass der Tag auch vor und nach dem Flug ein wunderschöner war: Es grillte, versorgte mit Kuchen und Getränken, lud zu Spielen ein, bastelte mit den Kindern, sorgte für den reibungslosen Ablauf, half beim Ein- und Ausstieg …
Insgesamt – Piloten und Helfende – sorgten etwa 50 Ehrenamtliche, die meisten davon von der Flugsportgruppe der Union Linz, für einen unbeschwerten Tag. Es war der elfte Flugtag, den die Flugsportgruppe für Kinder und Jugendliche mit Behinderung angeboten hat. Mitorganisiert wurde dieses Erlebnis von Union No Limits und vom Verband der Querschnittgelähmten Österreichs.
Geschenk der Herzenswärme
Wer solch einen Tag mit den Kindern und Jugendlichen verbringt. erlebt große Freude und Dankbarkeit. Hauptverantwortlich für diese Hochgefühle ist Regina Stumptner vom Vorstand der Flugsportgruppe. Warum sie alle das tun? „Wir freuen uns auf die Kinder!“, sagt sie. „Ihre Herzenswärme ist uns ein Riesengeschenk.“ Angesteckt zu diesem Tun wurden die Segelflugsportler von Linz vor zwölf Jahren vom Franzosen Jean Paul Burgues von „Les Citoyens du Ciel“ – „Bürger des Himmels“. Sie, die solche Flugtage daheim schon machten, kamen damals nach Linz mit der Idee im Gepäck. Jean Paul Burgues will im Anliegen noch viel weiter kommen: Heuer im November beim Internationalen Kongress der ESA (Europäisches Austronautenzentrum) will er sich dafür einsetzen, dass auch Menschen mit Behinderung ins Flugprogramm aufgenommen werden. Auch eine Delegation der Linzer Flugsportgruppe ist zur Tagung eingeladen.
Ähnlich wie Stumptner beantwortete Edith Scheibl von Union No Limits die Frage zur Motivation: „Die Entwicklung unseres Flug- tages zeigt, was möglich ist, wenn helfen Freude macht und es gelingt, Nächstenliebe zu leben!“
Etwa fünfzehn Firmen und Einzelpersonen haben die Veranstaltung unterstützt – mit Spenden und mit Mithilfe – weil sie von der Idee und dem Angebot begeistert sind. Die mehrfache Goldmedaillengewinnerin bei den Paralympischen Winterspielen 1998 und 2002 sowie Behindertensportlerin des Jahres 2002, Danja Haslacher, war Ehrengast. Sie will Menschen mit einer Behinderung Mut machen: „Wir haben nur ein Leben, wir sollen es nutzen, es ist vieles möglich.“
Einen Beitrag zum erlebnisreichen Tag leistete auch eine Trommelgruppe aus Dietach bei Steyr unter der Leitung von Thomas Uhl. Sie lud die Kinder und Erwachsenen zum Trommeln und Mittrommeln ein. Die Gruppe hat keinen Namen. No Names also bei No Limits. Aber Namen sind nicht so wichtig, denn auf Entgrenzung und Freude kommt es an!