Bevor es für die Steinbach Black Wings Linz in der bet-at-home ICE Hockey League am Freitag (19.30 Uhr/live Puls 24) gegen die Vienna Capitals um wichtige Punkte geht, ließ Peter Nader sein erstes halbes Jahr als Präsident Revue passieren, analysierte die sportliche Talfahrt und gab einen Ausblick in der Trainersuche.
VOLKSBLATT: Herr Nader, seit 30. April 2021 fungieren Sie nun als Präsident der Black Wings.
PETER NADER: (lacht) Es ist ein Wahnsinn wie die Zeit vergeht.
Wie fällt Ihr bisheriges Fazit aus?
Generell sehr positiv. Es macht mir einen enormen Spaß, im Sport zu arbeiten. Die Situation mit den Sponsoren hat sich stark verbessert und die Fans kommen auch langsam wieder zurück, aber natürlich gibt es noch einige Baustellen aufzuarbeiten.
Welche wären das?
Die Auslagerung der Profi-Abteilung in eine GmbH ist erledigt, aber wir müssen uns in der Vereinsstruktur breiter aufstellen. Das gilt übrigens auch für den Kader im sportlichen Bereich.
Bei Amtsantritt sagten Sie, dass der Sport und nicht die Nebenschauplätze wieder im Mittelpunkt stehen soll. Ist Ihnen das gelungen?
Wir sind auf einem guten Weg, uns das Vertrauen wieder zurück zu erarbeiten, aber leider gibt es noch immer Personen, die uns Misserfolg wünschen. Dass solche Fronten und so viel Misstrauen bestehen, hätte ich nicht geglaubt.
Das klingt enorm fordernd?
Das ist es auch und der Zeitaufwand ist riesig, aber solche Herausforderungen habe ich gerne und wenn ich etwas anfange, dann ziehe ich es auch durch.
Die Black Wings sind in der Liga nach 15 Spieltagen auf dem letzten Tabellenplatz zu finden. Nach dem 2:5 in Innsbruck wurde Trainer Dan Ceman freigestellt. Woran liegt die sportliche Talfahrt?
Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Mit ein, zwei Siegen mehr auf dem Konto, die wir aufgrund von diversen Spielverläufen haben hätten müssen, wären viele Dinge entspannter. Nichtsdestotrotz muss man klar sagen, dass wir mit das schlechteste Power Play (sechs Tore in 46 Minuten Überzahl, nur Salzburg ist mit sechs Treffern in 53 Minuten weniger effizient/Anm.) und das schlechteste Unterzahl-Spiel (mit 19 Gegentoren in 63 Minuten Penalty Killing die meisten/Anm.) in der Liga haben. Zusätzlich tut der Ausfall von Neuzugang Kai Kantola weh. Wir spielen ja eigentlich ohne Center und die erste Linie performed auch nicht an ihrem Leistungsmaximum.
Das Maximum sollen vorerst die bisherigen Co-Trainer Mark Szücs und Jürgen Penker aus der Mannschaft herauskitzeln. Wie sieht der Fahrplan für die Trainersuche aus?
Die beiden werden das Team in den nächsten zwei Heimspielen coachen und in der Länderspielpause wollen wir den neuen Trainer dann präsentieren.
Laufen aktuell schon Gespräche?
Natürlich, der ‚Baumi‘ (General-Manager Gregor Baumgartner/Anm.) arbeitet intensiv daran, erstellt eine Liste mit geeigneten Kandidaten und dann werden wir zusammen entscheiden. Neben der Verfügbarkeit und der Philosophie müssen wir natürlich auch unser Budget immer im Auge behalten.
Mit Black-Wings-Präsident PETER NADER sprach Daniel Gruber