Ein Schiff ist gekommen …

Ungewöhnliche Literaturinitiative besteht seit einem Jahr

Die Initiative Literatur-Schiff will auch junge Menschen für das Lesen begeistern.
Die Initiative Literatur-Schiff will auch junge Menschen für das Lesen begeistern. © candy1812 - stock.adobe.com

Eigentlich ist es kein „Schiff“, das „Literatur-Schiff“ nennt sich nur so, um auf die „Bewegung“ hinzuweisen, die es in Gang bringen will. Literatur bewegen oder besser gesagt, Menschen zur Auseinandersetzung mit Literatur „bewegen“.

Vor ziemlich genau einem Jahr wurde das „Literatur-Schiff“ mit Sitz in Sierning gegründet. Inzwischen hat es sich zu einer veritablen Veranstaltungsplattform in Oberösterreich entwickelt.

Promis und Newcomer

Begonnen hatte es mit Freiluft-Benefizveranstaltungen für das Entwicklungshilfeprojekt „Childrenplanet“. Das positive Echo veranlasste eine Gruppe von Lese- und Buchbegeisterten im Oktober 2020, das „Literatur-Schiff“ vom Stapel zu lassen. „Wir veranstalten Vorträge, Lesungen und Gespräche mit Autoren“, schildert einer der Gründerväter und jetzige Geschäftsführer des „Literatur-Schiffs“, Christian Gsöllradl-Samhaber, die Zielsetzung.

Inhaltlich ist die Palette weit gefasst, im ersten Jahr gab es Veranstaltungen sowohl mit prominenter Besetzung wie zum Beispiel Michael Köhlmeier, Franzobel, Daniel Kehlmann, Robert Schindel — Navid Kermani am 20. November im Central Linz — oder auch Tarek Leitner. Aber auch jungen und noch weniger bekannten Autoren wurde und wird eine Bühne geboten.

Diese „Bühne“ liegt in den unterschiedlichsten Gemeinden, von Sierning über Linz bis Eferding, um nur einige zu nennen. Insgesamt waren es vom heurigen Mai bis jetzt rund 40 Veranstaltungen. Wobei mit örtlichen Vereinen, Bibliotheken und Kulturinstitutionen zusammengearbeitet wird. „Wir erstellen unser Jahresprogramm aber auch in Absprache mit anderen Literaturanbietern wie etwa dem Stifterhaus, weil es soll hier keine Konkurrenz entstehen“, ist Gsöllradl-Samhaber wichtig.

Finanziert wird das „Literatur-Schiff“, das politisch unabhängig ist, vom Land Oberösterreich, dem Bund, von Sponsoren und durch die Eintrittsgelder.

Jugend motivieren

Am Programm für 2022 wird bereits heftig gebastelt, man hofft, dass hier Corona keinen Strich durch die Rechnung macht. Im ersten Quartal kommenden Jahres sind unter anderem Abende mit Doris Knecht oder den TV-Stars Peter Fritz und Hannelore Veith geplant.

Und noch etwas will man angehen: die Zusammenarbeit mit den Schulen! „Der Jugend gehört die Zukunft, auch im Bereich des Lesens und der Bücher“, sagen die literarischen Schiffsleute.

Von Werner Rohrhofer