Trotz eines großen Umbruchs im vergangenen Sommer gelang es Vorjahresmeister Blau-Weiß Linz erneut, sich als Tabellenfünfter im oberen Drittel der zweiten Fußball-Liga zu festzusetzen.
Trainer Gerald Scheiblehner sprach vor dem Auftaktderby am Freitag (20.25, live ORF Sport +) gegen Vorwärts Steyr im VOLKSBLATT-Interview über Vorbereitung, Neuzugänge und Frühjahrssaison.
Herr Scheiblehner, wie blicken Sie auf die Vorbereitung zurück?
„Sie war sehr gut, wir hatten keine Verletzten und haben sehr, sehr gute Leistungen in den Testspielen gezeigt, mit sehr guten Ergebnissen. Auch die Auswahl der Gegner war optimal. Die Neuen haben sich auf und neben dem Platz gut integriert.“
Stichwort Neuzugänge: Nach dem Abgang von Surdanovic kamen mit Mensah (22), Neumayr (22) und Mayulu (19) drei junge Offensivkräfte. Was bringen sie mit?
„Mensah ist sehr robust eine absolute Verstärkung, er hat unsere Spielweise sehr schnell angenommen. Die anderen beiden sind noch unerfahren, hatten wenig Praxis. Aber Neumayr hat in den Tests schon aufgezeigt, Mayulu ist ein sehr großes Talent, mit ihm müssen wir aber noch Geduld haben.“
„Super Persönlichkeit mit Riesenerfahrung“
Dazu verstärkt Routinier Schösswendter (33), seit Sommer allerdings ohne Spielpraxis, die Abwehr.
„Eigentlich hatten wir erst für Sommer vorgesehen, einen routinierten Spieler dazuzuholen. Aber er war jetzt am Markt, die Gespräche waren herausragend. Er ist eine super Persönlichkeit, hat Riesenerfahrung. Er hat sich fit gehalten, aber natürlich braucht es etwas Zeit, bis er die Intensität der Trainings und Spiele verkraftet. Hauptziel ist, bis Sommer eine Mannschaft zusammen zu haben, die eine sehr gute Rolle spielen kann.“
Das bedeutet, man betrachtet das Frühjahr als Vorbereitung auf die neue Saison, in der man ja dann aufstiegsberechtigt wäre?
„So sehen wir eigentlich schon die ganze Saison. Dass sich die Mannschaft findet und erfolgreich ist, ist ohnehin schon viel schneller gegangen, als wir geglaubt hatten. Jetzt versuchen wir, eine gute Rückrunde zu spielen, im Sommer vielleicht noch Kleinigkeiten zu ändern und dann eine Mannschaft zu finden, die zwar nicht Favorit ist, aber den Anspruch hat, um den Titel mitzuspielen.“
„Spielweise deutlicher auf den Platz bringen“
Sie haben die gute Herbstsaison angesprochen. Wo sehen Sie noch das größte Entwicklungspotenzial, was hat man sich allgemein für das Frühjahr vorgenommen?
Oberstes Ziel ist, unsere Spielweise noch deutlicher auf den Platz zu bringen, auch über mehrere Spiele. Dass es weniger Phasen gibt, wo es nicht funktioniert. Wenn man Fünfter ist, darf man schon auch die Top drei in den Mund nehmen, das wäre ein Riesenerfolg. Aber auch bei einem fünften Platz wäre es eine sehr erfolgreiche Saison. Wobei wir unsere Ziele heuer definitiv nicht über die Platzierung definieren.
Mit Blau-Weiß-Trainer GERALD SCHEIBLEHNER sprach Christoph Gaigg