ÖFB-Frauen eröffnen die EURO: „Wissen, wozu wir fähig sind“

Wie Irene Fuhrmann ihr Team aufs heutige Duell mit England vorbereitet

Die Teamchefin zeigt's vor: Irene Fuhrmann gab sich beim gestrigen Abschlusstraining im Old-Trafford-Stadion in Manchester betont cool. Heute müssen die ÖFB-Spielerinnen gegen Gastgeber England ihr Können unter Beweis stellen.
Die Teamchefin zeigt's vor: Irene Fuhrmann gab sich beim gestrigen Abschlusstraining im Old-Trafford-Stadion in Manchester betont cool. Heute müssen die ÖFB-Spielerinnen gegen Gastgeber England ihr Können unter Beweis stellen. © AFP/Mihailescu

In sieben Duellen setzte es für Österreichs Fußball-Frauen gegen England ebenso viele Niederlagen (Torverhältnis 1:22), dazu konnte im Old-Trafford-Stadion von Manchester in sechs Spielen noch keine rot-weiß-rote Mannschaft einen Punkt holen.

Doch diese Bilanz interessiert etwa ÖFB-Torfrau Manuela Zinsberger vor dem Eröffnungsspiel der EURO am Mittwoch (6.7., 21/live ORF 1) gegen die „Lionesses“ kein bisschen. „Wir schauen nicht in die Vergangenheit, sind im Hier und Jetzt, das ist wichtig.“

Dazu wurde das Motto ausgegeben: „Für Lisa (Kolb) und Maria (Plattner)!“ Das Duo verpasst bekanntlich wegen Corona bzw. eines Schlüsselbeinbruchs die EM.

„Ein einmaliges Erlebnis“

Auch beim Betreuerstab um Teamchefin Irene Fuhrmann überwog trotz der klaren Ausgangslage die Zuversicht und die Vorfreude, wie sie auf der Abschluss-Pressekonferenz erklärte.

Die 41-Jährige über:
… das Eröffnungsspiel: „Es ist ein absolutes Privileg, dieses Spiel bestreiten zu dürfen — ein einmaliges Erlebnis für jeden einzelnen von uns.“

… die Vorbereitung: „Wir werden den Tag wie jeden anderen Spieltag gestalten. Am Vormittag wird es ein Aktivieren geben, und bevor es ins Stadion geht noch die Spielbesprechung.“

… den Matchplan: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass England das Spiel dominieren wird. Aber wir wollen mutig auftreten und müssen eine hohe Intensität im Spiel gegen den Ball an den Tag legen. Wir haben im letzten Duell (0:1/Anm.) gesehen, dass wir Nadelstiche setzen können und das nehmen wir uns vor.“

… über den Einfluss der Atmosphäre mit 75.000 Fans: „Es steht außer Frage, dass das nicht nur für die Spielerinnen neu ist, sondern auch für den Betreuerstab. Es wird schwierig von außen einzugreifen. Wir müssen in Spielunterbrechungen vor allem mit den Spielerinnen nahe der Coaching-Bank kommunizieren. Wichtig wird auch sein, in der Pause sehr klar und strukturiert zu sein. Aber am Ende habe ich viele Routinierte am Platz, die das Spiel lenken können.“

… über die Ausfälle von Lisa Kolb und Maria Plattner: „So etwas ist nie einfach wegzustecken. Wir haben den Grundsatz, dass wir uns mit den Dingen beschäftigen, die wir beeinflussen können. Wir haben zwei tolle Back-up-Spielerinnen (Virginia Kirchberger und Annabel Schasching/Anm.). Wir sind bereit, die Herausforderung anzunehmen.“

… die EURO-Gruppe A: „England ist ein Titelfavorit, Norwegen gehört zum erweiterten Kreis, auch Nordirland ist robust und unangenehm. Es bedarf drei absolut guter Leistungen von uns. Wir sind Außenseiter, wissen aber, wozu wir fähig sind.“

… ein weiteres Sommermärchen: „2017 war ein einmaliges Erlebnis, das nicht beliebig reproduzierbar ist. Wir wollen eine neue, tolle Geschichte schreiben.“

Von Tobias Hörtenhuber