Energie AG zündet den Turbo bei Erneuerbaren

Neuer CEO Leondhard Schitter zieht das Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien sowie der Netze in OÖ deutlich an

Massiver Ausbau für den Energie-AG Dreiervorstand „ein Gebot der Stunde“ (v.l.): Finanzvorstand Andreas Kolar, Vorstandsvorsitzender Leonhard Schitter und Technikvorstand Stefan Stallinger.
Massiver Ausbau für den Energie-AG Dreiervorstand „ein Gebot der Stunde“ (v.l.): Finanzvorstand Andreas Kolar, Vorstandsvorsitzender Leonhard Schitter und Technikvorstand Stefan Stallinger. © Energie AG/Wakolbinger

Der neue Energie AG-Generaldirektor Leonhard Schitter zieht das Investitionstempo im Konzern deutlich an: Bis 2030 werden je eine Milliarde Euro in den Ausbau erneuerbarer Energieträger sowie in die dafür erforderlichen Netze investiert.

Es sei das „Gebot der Stunde“, das Tempo beim Erneuerbaren-Ausbau massiv zu steigern, so Schitter bei der Antrittspressekonferenz am Freitag im Linzer Power Tower der Energie AG.

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Oder, wie es Energie-AG-Vorstand Andreas Kolar drastisch ausdrückte: „Es ist unsere letzte Chance, um von fossilen Importen unabhängig zu werden.“ Im Bereich Wasserkraft sollen bis 2030 Projekte mit 230 Gigawattstunden realisiert werden. Unter anderem soll (ein Aufsichtsratsbeschluss dafür soll im März erfolgen) heuer mit dem Bau eines 170 Megawatt-Pumpspeicherkraftwerkes in Ebensee begonnen werden.

Das Kraftwerk mit 1,32 Mio. Kubikmetern Speicherinhalt ermöglicht nach Fertigstellung in vier Jahren eine Betriebszeit zur Stromerzeugung von zehn Volllaststunden. Weitere Projekte wie die Wasserkraftwerke Weißenbach und Traunfall seien fertig projektiert und sollen noch im ersten Halbjahr eingereicht werden. Weiters sollen Photovoltaik- und Windenergieprojekte umgesetzt werden.

Erneuerbare Strommenge steigt um ein Viertel

Laut Schitter soll sich die Stromerzeugungsmenge aus erneuerbaren Energien „in den kommenden sieben Jahren bei uns um knapp ein Viertel auf rund 3150 Gigawattstunden erhöhen“. Ziel der Energie AG sei es, sich „als Impulsgeber über die Branche hinaus zu positionieren und die Entwicklung und Anwendung zukunftsweisender Technologien zu forcieren.“

Technikvorstand Stefan Stallinger forderte für den geplanten Netzausbau im Versorgungsgebiet der Energie AG in jährlicher Höhe von 100 Mio. Euro „eine Vereinfachung und Beschleunigung der Genehmigungsverfahren.“

Drei Säulen im Fokus

Für Schitter sind „Unabhängigkeit, Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit“ die drei Säulen, die für das Unternehmen künftig im Fokus stehen.

Die Energie AG sei bereit, die großen Herausforderungen anzugehen, die sich für Schitter neben dem Ukraine-Krieg und der Klimakrise auch im demographischen Wandel manifestieren: So geht in den nächsten Jahren ein Drittel der Energie AG-Belegschaft in Pension – was in Zeiten von Arbeitskräftemangel die Suche nach Personal entsprechend schwierig macht.

Zum Strompreis gab Schitter für 2023 eine Preisgarantie ab. Man habe für die Kunden bereits viele Erleichterungen beim Strompreis umgesetzt – für Gewerbebetriebe, die Landwirtschaft, für Private u.a. bei Nachtspeichergeräten sowie bei den Neukundentarifen.

Von Karl Leitner