Über 90 Prozent Auslastung bei Bruckner

St. Florianer Brucknertage endeten mit Psalm 146 und der „Nullten“

Viel Anerkennung gab es für Dirigent Remy Ballot und alle Mitwirkenden beim Abschlusskonzert der Florianer Brucknertage.
Viel Anerkennung gab es für Dirigent Remy Ballot und alle Mitwirkenden beim Abschlusskonzert der Florianer Brucknertage. © Winkler

Mit über 3.100 Besuchern und einer Auslastung von über 90 Prozent gingen am Wochenende die St. Florianer Brucknertage zu Ende.

Musikalisch endeten sie in der Stiftsbasilika mit zwei großen unbekannten Werken des Namensgebers: Psalm 146 und die „Annulierte“ Symphonie. Für beide Aufführungswerke waren lange wissenschaftliche Vorbereitungen notwendig. Dem aufgestockten Altomonte Orchester gelang mit dem Bruckner-erfahrenen Dirigenten Remy Ballot quasi eine „Erstaufführung“. Für den Psalm 146 stand in Großbesetzung die St. Florianer Chorakademie und ein Solistenquartett im Einsatz.

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Der immer wieder auflodernde Lobgesang sowie der klangliche Reiz von bekannten Bruckner-Wendungen, fanden im Wechsel der orchestalen Bläser und Streicherklänge eine Untermalung der Psalm und Schöpfungstexte. Farbige Modulationen und anspruchsvolle Doppelchorfugen wurden zum triumphalen Schluss. „Alleluja“, sie verrieten den aufsteigenden Symphoniker Anton Bruckner. Dem in St. Florian entstandenen Werk, wurde zur Zeit der Entstehung (1858) kein Anlass zur Aufführung gegeben. In der voll besetzten Basilika jedoch gab es viel Anerkennung für diese großartige Aufführung.

Großer Jubel für „Nullte“ mit junger Unterstützung

Für die Aufführung der „Nullten“ kamen, vor allem junge, Musiker zum Altomonte Orchester dazu. Mit acht Kontrabässen und Streichern, eine gelungene stark gefüllte Orchesteraufstellung. Mit nur 45 Minuten Aufführungsdauer unterscheidet sie sich von den späteren Monumentalwerken und ist in dieser Kürze leichter erfassbar.

Der Beginn dieses, mit Spannung erwarteten, Werkes war ein sanftes Allegro, das sich erst langsam erhob und doch zum klingenden Zugriff wurde. Im Andante kehrte Besinnung und Ruhe ein bevor im „Scherzo“ mit presto ein lebensfroher, Geige spielender, ländlicher Lehrer seine „Scherze“ einbrachte. Im Finale wurden die dramatisch groß angelegten Wiederholungen aufgetürmt und mit Bläserjubel wurde auch die Kunst der Fuge dem gesamten Orchester zugemutet. Nach der ehrfurchtvollen Stille brach ein großer Jubel aus, der den Dirigenten Remy Ballot immer wieder ans Pult holte.

Gut gefüllt: Vom Kino bis zur Stiftsbasilika

Die Besuchermagneten der heurigen Brucknertage waren die Marienvesper und die beiden Symphoniekonzerte in der Stiftsbasilika, hieß es seitens des Veranstalter. Auch die Auftragskomposition von Severin Trogbacher hat das Alte Kino in St. Florian zweimal gefüllt.

Die Jungen Brucknertage konnten ebenfalls alle Erwartungen erfüllen, der Dienstag sei mit fast 200 Besuchern beim „Sinnklusiv“-Tag und dem gemeinsamen Konzert voll ausgebucht gewesen, so die Veranstalter, die Tagesprogramme von Mittwoch bis Freitag haben weitere 75 Kinder besucht.

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