Verstappen vom Vegas-Kritiker zum Fan: „Viel Spaß gemacht“

Mit einer Elvis-Intonation von Sieger Max Verstappen hat der viel gescholtene Grand Prix von Las Vegas am Sonntag ein denkwürdiges Ende genommen. Nach mehreren Pannen und Ärgernissen in den Tagen vor dem Rennen auf dem Glitzer-Strip der Spielermetropole glänzte das Motorsport-Vorzeigeprodukt am Ende in den angemessenen Tönen. Selbst der ursprüngliche Kritiker Verstappen vollzog eine 180-Grad-Wendung und fand so wie Lewis Hamilton und Charles Leclerc viel Lob.

So groß die Begeisterung bei der Verkündigung des Grand Prix‘ gewesen war, so schnell schien sie in den letzten Tagen zu verfliegen. Erst sorgten Straßensperren, die den Verkehr in der Wüstenstadt zum Erliegen brachten, für Ärger.

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Dann folgte eine katastrophale erste Trainingssession am Donnerstag, die nach acht Minuten für Reparaturen an der Strecke beendet war und Grund genug für eine Sammelklage von Fans gegen die Veranstalter ist.

In einer klaren Nacht über Nevada blieb am Sonntag aber selbst Verstappen nichts anderes mehr übrig, als von einem Erfolg zu sprechen. „Es hat viel Spaß gemacht“, erklärte der Red-Bull-Star nach seinem 18. Saisonsieg. Dabei hatte der Dreifachweltmeister noch vor wenigen Tagen ordentlich gegen das Rennen vom Leder gezogen. An der Kombination „99 Prozent Show, 1 Prozent Sportveranstaltung“ habe er „null Interesse“, sagte er damals.

„Großartige Zuschauer“, lobte der Niederländer, „ich hoffe, es hat allen Spaß gemacht – uns definitiv. Ich freue mich auf die Rückkehr im nächsten Jahr.“ Red-Bull-Teamchef Christian Horner konnte das nur bestätigen. „Ich glaube, er hat seine Meinung in Bezug auf Vegas geändert.“ Auch der siebentplatzierte Lewis Hamilton zeigte sich angetan. „Viele gute Überholmöglichkeiten“, attestierte der Brite, der mit Mercedes im letzten Saisonrennen am kommenden Sonntag in Abu Dhabi in der Konstrukteurswertung einen Vier-Punkte-Vorsprung auf Ferrari verteidigt. „Vegas hat es all jenen gezeigt, die sich so negativ über das Wochenende geäußert und gesagt haben, es gehe nur um die Show.“

Ähnlich für die Veranstaltung erwärmen konnte sich Ferrari-Pilot Charles Leclerc nach seinem zweiten Platz. „Es hätte kein besseres erstes Rennen in Vegas als dieses geben können“, sagte der Monegasse. „Die Energie rund um die Stadt ist unglaublich, ich bin richtig, richtig glücklich. Ich habe das heute wirklich genossen.“