Mannschafts-Weltmeisterschaft in Südkorea, Bundesliga und Champions-League-Halbfinale, jeweils in Linz. Die Tischtennis-Damen von Linz AG Froschberg stehen aktuell im Dauereinsatz. Nach der „Aufwärmpartie“ in der Bundesliga am Dienstag gegen die Vereinskolleginnen vom Leistungszentrum Froschberg steht am Donnerstag ab 20 Uhr im Linzer Lissfeld die schwere Begegnung mit Polens Topklub KTS Tarnobrzeg im Kalender.
Obwohl den Froschberg-Aushängeschildern Sofia Polcanova und Suthasini Sawettabut nach ihren WM-Einsätzen die Reisestrapazen noch in den Knochen stecken, sind beide gegen die Champions-League-Gewinner 2019, 2022 und 2023 aus Polen gesetzt. „Ich fühle mich gut, wir werden kämpfen, wie immer“, versprach Österreichs Nummer eins, Sofia Polcanova, gegen die Favoritinnen vollsten Einsatz.
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„Wir müssen Tarnobrzeg voll fordern, damit wir für das Rückspiel noch Chancen haben“, zeigte Froschberg-Präsident Günter Renner viel Respekt vor dem Gegner. „Die haben einen Top-Kader, so ziemlich den besten in Europa. Wenn wir diese Hürde überwinden, haben wir gute Chancen auf den Gewinn der Champions League“, war Renner ferner überzeugt.
Volles Haus
Hoffnung machte den Linzern auch, dass Tarnobrzeg das Viertelfinalduell mit ASD Quattro Mori aus Cagliari nur denkbar knapp im Golden Set gewinnen konnte.
Dementsprechend dürfte auch Tranobrzeg vor Froschberg nicht allzu bange sein, die Linzerinnen mussten ihrerseits gegen TT St. Quentin ebenfalls zittern.
Damit erwartet das Linzer Publikum ein spannender Schlagabtausch, in dem die Tagesverfassung der Spielerinnen und Taktik und Aufstellung die entscheidenden Faktoren sein werden. „Wir hoffen auf zahlreiche Fans, das würde unsere Spielerinnen zusätzlich motivieren und antreiben“, verwies Teammanager Robert Renner auf den Hexenkessel in Polen, der „seine“ Damen erwartet. „Tarnobrzeg spielt seine Heimpartien vor 1000 Zuschauern, das gibt ordentlich Rückenwind.“
Wer bei Froschberg neben Polcanova und Sawettabut an die Platte geht, wird sich erst im Laufe des Mittwochs entscheiden, Anastasia Sterner, Ivana Malobabic und Andrea Pavlovic stünden zur Wahl. Gegen St. Quentin etwa hatte der kroatische Neuzugang bei Froschberg, Ivana Malobabic, die entscheidenden Punkte zum Halbfinal-Einzug geholt.
ETTU Champions League, Halbfinale:
Linz AG Froschberg – KTS enea Tranobrzeg
Donnerstag, 20 Uhr, Sporthalle Linz-Lissfeld
Ein kleiner Ausflug in die Geschichte Europas sei hier erlaubt. Der Landkreis Tranobrzeg war nach der ersten Teilung Polens anno 1772 Teil der Habsburger Monarchie. Österreich unter Kaiser Joseph II. sicherte sich damals das Territorium Galizien und Lodomerien mit der Stadt Lemberg (heutige Ukraine) als Mittelpunkt mit Teilen Kleinpolens.
Von Andy Hörhager