„Ja, wo san denn de Affen, heast? Kruzifix no amal, heast!“

Der Steirer Rudi Mitteregger, dreifacher Rundfahrtsieger und vier Mal Glocknerkönig, verstarb mit 79 Jahren

Glocknerkönig und Rundfahrtsieger Rudi Mitteregger (1944-2024)
Glocknerkönig und Rundfahrtsieger Rudi Mitteregger (1944-2024) © Cycling Austria/Imago/Werek

Aufgewachsen in Gaal bei Zeltweg gehörte Rudi Mitteregger in den 70er Jahren zu den bekanntesten und beliebtesten Sportlern Österreichs. Jahr für Jahr begeisterte er im Duell mit seinem Tiroler Kontrahenten Wolfgang Steinmayr die heimischen Radfans bei der Österreich Radrundfahrt. Dreimal gewann Mitteregger die Tour, viermal Steinmayr, wobei der Steirer zumindest das Glocknerkönig-Duell mit 4:2-Siegen für sich entscheiden konnte.

1968 feierte Mitteregger mit 23 Jahren seinen ersten Etappensieg auf der Karneralm und radelte unaufhaltsam zur Favoritenrolle bei der Österreich Rundfahrt, welche er 1970 erstmals für sich entscheiden konnten.

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Legendärer Wutausbruch

Es folgten die Siege 1974 und 1977, vor allem ersterer sollte in die Radsportgeschichte eingehen. Die ORF-Kamera zeigte einen völlig verzweifelten Mitteregger, der mit defektem Hinterrad hilflos zusehen musste, wie längst abgehängte Konkurrenten wieder an ihm vorbeiradelten. Minutenlang musste Mitteregger auf sein Betreuerauto warten, die Schimpftiraden bei dessen legendärem Wutausbruch am Gaberl sind heute noch ein Renner in Sozialen Medien. „Wo san denn de Affen, heast?“

Zweimal nahm Mitteregger für Österreich an den Olympischen Spielen teil, 1972 in München und 1976 in Montreal. Nach einem schweren Sturz und Herzproblemen beendete der Steirer seine Karriere 1983.

Einen besonderen Doppelerfolg feierte er 1981 auf der Wiener Höhenstraße, als er mit seinem Teamkollegen das sowjetische Nationalteam rund um Olympiasieger Suchorutschenkow bezwang und hinter Hans Lienhart einen österreichischen Doppelsieg fixierte.