In der norditalienischen Provinz Udine sorgt ein Bär für Unruhe. In der Nacht auf Dienstag griff der Bär in der Gemeinde Lauco in einem Stall eines Landwirts an, der etwa 120 Kühe und 26 Esel besitzt.
Drei Esel wurden getötet und drei verletzt. Acht weitere Esel entkamen und werden noch gesucht. Der Bär schlug weniger als 100 Meter entfernt von einigen Häusern am Rande des Bergdorfs zu, wie lokale Medien berichteten.
Es ist nicht das erste Mal, dass Bären in der Gegend Tiere angreifen. Die Sorge sei unter Landwirten und Viehzüchtern groß, sagte der Vizepräsident des friaulischen Regionalrats, Stefano Mazzolini.
„Es ist besorgniserregend, dass Wölfe und Bären so nahe an die Häuser herankommen. Das Problem muss gelöst werden. Europa versucht, die Ausbreitung der Wölfe gesetzlich zu kontrollieren. Wenn dies gelingt, muss Italien das Gesetz umsetzen und den Regionen die Möglichkeit geben, das Gleiche zu tun“, betonte Mazzolini.
Nicht nur Friaul, auch die norditalienische Region Trentino sieht sich mit Problemen wegen der Bären konfrontiert. Das Trentino hatte zuletzt einen Gesetzesentwurf gebilligt, mit dem die Zahl der Bären eingedämmt werden soll. Der Entwurf sieht die Möglichkeit vor, bis zu acht Tiere pro Jahr zu töten. Laut jüngsten Schätzungen beläuft sich die Zahl der Bären dort auf mehr als 100 Exemplare.
Nach Angaben der Provinz Trient hat die Anzahl der Bären in dem Gebiet seit Beginn des EU-Ansiedlungsprojekts „Life Ursus“ vor 25 Jahren massiv zugenommen. Statt wie geplant 50 haben sich etwa 100 Exemplare angesiedelt. Tierschützer fordern immer wieder, Menschen für die wilden Tiere zu sensibilisieren oder Wildtierkorridore einzurichten.