Mindestens 100 Tote durch Wirbelsturm „Helene“ in den USA

Durch den Sturm „Helene“ im Südosten der USA sind nach Angaben der US-Behörden inzwischen mindestens hundert Menschen ums Leben gekommen. Allein im besonders stark betroffenen Bundesstaat North Carolina wurden 39 Todesopfer registriert, wie die örtlichen Behörden Montagfrüh mitteilten. Weitere 25 Todesopfer gab es in South Carolina, 17 in Georgia, 14 in Florida, vier in Tennessee und ein Todesopfer in Virginia.

„Helene“ war am Donnerstagabend (Ortszeit) als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Kilometern pro Stunde an der Golfküste im Nordwesten des Bundesstaats Florida auf Land getroffen. Medien sprachen vom stärksten Hurrikan, der je die Region Big Bend erreicht habe. Big Bend („Große Krümmung“) bezeichnet den Küstenabschnitt, wo der nordamerikanische Kontinent in die Halbinsel Florida übergeht.

Später schwächte sich „Helene“ zu einem Tropensturm ab und zog weiter Richtung Norden über die Appalachen bevor er sich ganz auflöste. Starke Winde ließen in der gesamten Region Bäume, Stromleitungen und Mobilfunkmasten umstürzen. Hilfsgüter mussten auf dem Luftweg in abgeschnittene Ortschaften gebracht werden. Laut der Zeitung „USA Today“ waren am Sonntagabend noch mehr als zwei Millionen Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Totenzahl könne noch weiter steigen, hieß es.

In South Carolina, einem der am stärksten betroffenen Bundesstaaten, appellierte Gouverneur Henry McMaster an die Bevölkerung: „Es ist ein verheerender Schlag, aber wir werden das überstehen. Hilfe ist auf dem Weg, aber es wird dauern“. Die Bundesbehörde für Katastrophenschutz (FEMA) berichtet von schweren Schäden an Wasserversorgungssystemen, Kommunikationsnetzen und wichtigen Verkehrswegen in der gesamten Region.

US-Präsident Joe Biden hatte schon am Wochenende den Betroffenen Hilfe zugesagt. Die Schätzungen für die entstandenen Schäden reichen von 15 Milliarden bis über 100 Milliarden Dollar (13,44 bis 89,62 Mrd. Euro), wie Versicherer und Prognostiker am Wochenende mitteilten. Das genaue Ausmaß der Schäden und wirtschaftlichen Verluste wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen.

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht laut Experten die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Die Hurrikansaison beginnt im Atlantik am 1. Juni und dauert bis zum 30. November.

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