Feuerwehren kämpfen weiter gegen Waldbrände in Deutschland

Am Mittwoch sind in der bayerischen Region Unterfranken zwei Wälder in Brand geraten. In Heimbuchenthal im Landkreis Aschaffenburg waren rund 4.000 Quadratmeter betroffen, in Eschau im Landkreis Miltenberg etwa 250. Die Lage in den Waldbrandgebieten in Mecklenburg-Vorpommern entspannte sich unterdessen am Mittwoch etwas. In Hessen ist am dritten Tag seit Ausbruch eines Waldbrands am dritthöchsten Taunusgipfel – dem Altkönig – ein Ende des Feuerwehreinsatzes nicht abzusehen.

Bei den Bränden in Unterfranken waren laut Polizei am Mittwoch Feuerwehren und andere Rettungskräfte im Einsatz, über Verletzte war zunächst nichts bekannt. In Eschau seien die Flammen schnell unter Kontrolle gewesen, die Kräfte blieben aber zunächst am Brandort, um mögliche Glutnester zu löschen. Die Kriminalpolizei prüfe, ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Bränden im Spessart besteht. Eschau und Heimbuchenthal liegen nah beieinander. Die Waldbrandgefahr in der Region lag am Mittwoch laut Deutschem Wetterdienst bei Stufe 4 von 5.

Die Lage in den Waldbrandgebieten im deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hat sich am Mittwoch etwas entspannt. Die rund 160 Einwohner der Ortschaft Volzrade bei Lübtheen südöstlich von Schwerin sollten am Mittwochnachmittag in ihre Häuser zurückkehren können.

Die Menschen hatten am Montagabend ihre Wohnungen verlassen müssen, nachdem der Waldbrand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen bis auf 800 Meter an das Dorf herangerückt war. Immer wieder gab es Explosionen alter Munition. Am Dienstag konnten die Flammen 500 Meter vor dem Ort aufgehalten werden. Landrat Stefan Sternberg (SPD) sagte, der Boden zwischen dem Brandgebiet und dem Dorf sei gut gewässert, sodass keine Gefahr mehr bestehe. Die zwischenzeitlich drohende Evakuierung einer weiteren Ortschaft wurde am Dienstag abgewendet.

Auch das Feuer in der rund 30 Kilometer entfernten Viezer Heide bei Hagenow – auch dies ein ehemaliges, munitionsverseuchtes Militärgelände – ist eingedämmt. Dort hat ein Panzer der Bundeswehr breite Brandschutzstreifen um den Waldbrand freigeschoben, um eine Ausbreitung zu verhindern. Dort sind den Angaben zufolge 47 Hektar betroffen. Die Lage habe sich so weit stabilisiert, dass das Gebiet voraussichtlich am Mittwochabend an die Stadt und die anderen Eigentümer übergeben werden könne, sagte Sternberg.

In Hessen ist am dritten Tag seit Ausbruch eines Waldbrands am dritthöchsten Taunusgipfel – dem Altkönig – ein Ende des Feuerwehreinsatzes nicht abzusehen. „Das wird noch eine Weile dauern“, sagte Kreissprecher Alexander Wächtershäuser am Mittwoch. Die Einsatzkräfte müssten jeden Stein umdrehen, um festzustellen, ob dort noch Glutnester sind.

Bei einem Waldbrand bei Mielkendorf in Schleswig-Holstein dauerten die Nachlöscharbeiten am Mittwoch früh noch an. Laut Polizei sind die Einsatzkräfte derzeit damit beschäftigt, neue Glutnester zu finden und zu löschen. Auch in der Südwestpfalz kämpft die Feuerwehr weiter gegen einen Waldbrand zwischen Pirmasens und Rodalben in der Südwestpfalz. Eine Ausbreitung des Brandes sei über Nacht verhindert worden, es gebe aber noch etliche Glutnester, sagte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rodalben, Wolfgang Denzer (SPD).

Im Zuge der globalen Erwärmung steigt in vielen Regionen die Waldbrandgefahr, wie etwa der Weltklimarat IPCC festgestellt hat. Zwar kann ein wärmeres Klima dazu beitragen, dass mehr Wasser vom Himmel fällt, auch häufiger in Form von Starkregen. Die Pausen zwischen Niederschlagsereignissen werden aber teils länger. Und gerade in ohnehin trockenen Gebieten wie im Nordosten Deutschlands steigt die Gefahr von Dürreperioden. In extrem trockener Vegetation können sich Waldbrände schneller ausbreiten.

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