Missbrauchsfälle im englischen Rotherham: Sieben Männer verurteilt

Polizei und Behörden sollen jahrelang „weggeschaut“ haben

Wegen Vergewaltigung und anderer Vergehen an zwei minderjährigen Mädchen im englischen Rotherham sind sieben Männer zu Haftstrafen von bis zu 25 Jahren verurteilt worden.

Die Fälle gehören nach Angaben der Ermittler zu den schlimmsten, die sich während des langjährigen bandenmäßigen Missbrauchs in der Stadt im Norden Englands zugetragen haben. Eine Sonderkommission hatte mehr als 1.100 Kinder identifiziert, die zwischen 1997 und 2013 zum Opfer sexueller Ausbeutung wurden.

Die Fälle hatten zu massiver Kritik an der Polizei und Behörden geführt. Sie sollen einer Untersuchung zufolge die Verbrechen jahrelang ignoriert haben. Die Täter waren überwiegend pakistanischer Herkunft – auch das soll lange nicht thematisiert worden sein. Angeblich aus Angst, als rassistisch abgestempelt zu werden.

Neun bis 25 Jahre Haft für Täter

Die sieben verurteilten Männer im Alter von 38 bis 49 Jahren sollen ihre beiden Opfer ab dem Alter von elf und 15 Jahren missbraucht haben. Die nun vom Sheffield Crown Court verkündeten Strafen reichen von neun bis zu 25 Jahren Haft.

Beide betroffenen Mädchen waren zeitweise in Pflegeeinrichtungen untergebracht. Ihre Peiniger sollen sie regelmäßig mit dem Auto abgeholt und mit Zigaretten, Alkohol, Geld und Drogen versorgt haben. Die Mädchen wurden dann zu sexuellen Handlungen gezwungen oder vergewaltigt.

Ähnliche Muster des sogenannten Grooming von besonders schutzbedürftigen Kindern hatten sich bei vielen anderen Fällen in Rotherham abgespielt. „Die Grausamkeit und der Missbrauch, den die Opfer durch diese Angeklagten erlitten haben, waren entsetzlich und haben bis heute einen bleibenden Einfluss auf ihr Leben“, wurde eine Sprecherin der Anklagebehörde zitiert.

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