Im Vergewaltigungsprozess von Avignon in Frankreich hat die Staatsanwaltschaft die Höchststrafe von 20 Jahren Haft für den Hauptangeklagten Dominique Pelicot gefordert. „20 Jahre, das ist einerseits viel, denn es sind 20 Jahre eines Lebens, egal wie alt man ist“, sagte die Staatsanwältin Laure Chabaud am Montag im Plädoyer der Anklage. „Andererseits ist es zu wenig angesichts der Schwere der Taten.“ Pelicot trage die volle Verantwortung für die ihm vorgeworfenen Handlungen.
Seine Suche nach Befriedigung sei mit dem Willen einhergegangen, „seine Frau zu unterwerfen und durch Worte und Taten den Menschen zu demütigen, der ihm am meisten bedeutete“, so die Anklägerin. Das Plädoyer gegen den Hauptangeklagten und die 50 Männer, die er über Jahre hinweg eingeladen hatte, seine bewusstlos gemachte Frau Gisèle zu vergewaltigen, soll bis Mittwoch dauern. Anschließend sind die Anwälte der Angeklagten an der Reihe. Das Urteil soll spätestens am 20. Dezember fallen.