Bereits mehr als 200 Tote bei Überschwemmungen in Nepal

Nach schweren Überschwemmungen in Nepal mit mindestens 200 Todesopfern suchen Rettungsteams weiter nach Vermissten. Wichtigstes Ziel sei es, Überlebende zu retten und Leichen zu bergen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Montag. Auf den durch Bergrutsche und angeschwemmten Schutt blockierten Straßen des Landes saßen noch immer Menschen fest.

Die Zahl der Todesopfer stieg am Montag laut Innenministerium auf 200, mindestens 127 Menschen wurden verletzt, 26 Menschen werden noch vermisst. Allein mindestens 35 Menschen kamen ums Leben, als ein Erdrutsch auf einer Fernstraße südlich der Hauptstadt Kathmandu Fahrzeuge unter sich begrub. Die Armee rettete landesweit mehr als 4.000 Menschen aus überschwemmten Gebieten.

In Kathmandu waren nach heftigen Monsun-Regenfällen am Wochenende ganze Stadtviertel überschwemmt worden. Gebietsweise waren binnen 24 Stunden rund 240 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen, der höchste Wert seit rund zwei Jahrzehnten.

Helfer in Gummistiefeln waren am Montag dabei, den Schlamm aus den am schwersten betroffenen Teilen von Kathmandu zu entfernen. Viele davon sind illegal errichtete Slums entlang des Bagmati-Flusses. Mit Baggern wurde daran gearbeitet, mehr als 20 Abschnitte wichtiger Fernstraßen rund um Kathmandu freizuräumen.

In Südasien kommt es während der Regenzeit von Juni bis September häufig zu Überschwemmungen, in diesem Zeitraum fällt 70 bis 80 Prozent der jährlichen Niederschlagsmenge. In den vergangenen Jahren nahmen tödliche Überflutungen und Erdrutsche zu. Experten zufolge ist der menschengemachte Klimawandel dafür verantwortlich. Allein in diesem Jahr starben in Nepal bereits mehr als 300 Menschen bei durch Regenfälle ausgelösten Unglücken wie Überschwemmungen und Erdrutschen.

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