Waldbrände halten den Süden in Atem

Krisensituation in Nordmazedonien, Feuer in Kroatien und Slowenien und tote Feuerwehrmänner in Süditalien

Die ganze Balkanregion ächzt seit der vergangenen Woche unter einer Hitzewelle mit Temperaturen über 40 Grad Celsius, die bis Ende kommender Woche anhalten soll. Aufgrund der hohen Temperaturen haben Feuerwehrleute vielerorts mit Waldbränden zu kämpfen.

Im slowenischen Karstgebiet konnte in der Nacht auf Freitag ein Feuer, das am Donnerstag rund 150 Hektar Wald auf dem Berg Trstelj im Westen Sloweniens erfasst hatte, eingedämmt werden. Rund 400 Feuerwehrleute waren über die Nacht im Einsatz, während des Tages wurde auch mit zwei Löschflugzeugen und mit Hubschraubern gelöscht.

„Wir haben das Feuer eingekreist und die Lage unter Kontrolle gebracht. Das Feuer ist noch nicht gelöscht, in einigen Gebieten schwelt es noch, es gibt aber zurzeit keine offenen Flammen“, sagte Feuerwehreinsatzleiter Boris Peternelj Freitagfrüh. Seiner Einschätzung nach schwelte der Brand noch auf etwa 100 Hektar Fläche.

Im kroatischen Trogir war ein Hotelkomplex bedroht

Dutzende Feuerwehrleute und drei Löschflugzeuge haben am Donnerstagabend gegen einen Waldbrand nahe des beliebten kroatischen Ferienortes Trogir gekämpft. Rund 70 Einsatzkräfte hätten verhindert, dass das Feuer auf Häuser und einen Hotelkomplex übergreife, gab der nationale Feuerwehrverband an. „Es gibt keine Bedrohung für Häuser und Touristen“, erklärte der leitende Feuerwehrkommandant Slavko Tucakovic.

Das Feuer an der Adriaküste sei unter Kontrolle, fuhr der Feuerwehrverband fort. Im Dorf Seget Donji griff das Feuer nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens auf ein großes Waldgebiet am Meer nahe einem Campingplatz über.

„Krisensituation“ seit Sonntag in Nordmazedonien

Angesichts von sieben Waldbränden und einer anhaltenden Hitzewelle hat die Regierung in Nordmazedonien offiziell eine „Krisensituation“ erklärt. Diese gelte für 30 Tage, teilte sie nach einer Sitzung in der Nacht auf Sonntag mit. Feuerwehren und Soldaten kämpften indes gegen die Flammen.

Die Brände wüten da bereits seit mehreren Tagen und breiteten sich überwiegend im Zentrum und in östlichen Teilen des Landes aus, wie der Krisenstab mitteilte. Am Mittwoch habe sich Rumänien mit zwei Flugzeugen den Helfern angeschlossen, darunter einem, das fünf Tonnen schwere Wasserbomben abgeworfen habe, sagte der Chef des Katastrophenschutzes Nordmazedoniens, Stojance Angelov.

Neben den Helfern aus Rumänien kamen Einsatzkräfte aus der Türkei, Serbien, Montenegro, Slowenien und Kroatien zu Hilfe beim Löschen, vor allem mit Hubschraubern.

Zwei tote Feuerwehrmänner in Süditalien

In Süditalien sind vor allem die Regionen Kalabrien und Sizilien betroffen. Beim Versuch, eine Familie in Nova Siri (Provinz Matera) vor den Flammen zu retten, sind, wie am Mittwoch gemeldet wurde, zwei Feuerwehrmänner ums Leben gekommen.

„Die beiden Feuerwehrleute wollten eine Familie retten, deren Haus von den Flammen bedroht war. Doch sie stürzten in einen Abgrund und wurden von den Flammen eingehüllt“, kommentierte der Bürgermeister von Nova Siri (Matera), Antonello Mele, den Tod der beiden 45-Jährigen.

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