Zwei italienische Männer sind auf dem Flughafen von Buenos Aires festgenommen worden, nachdem sie versucht hatten, mit einem Baby, das von einer Leihmutter geboren wurde, nach Italien zurückzukehren. Nach Angaben der italienischen Tageszeitung „La Stampa“ (Donnerstagsausgabe) soll das Paar einer argentinischen Frau 5.500 Euro für die Leihmutterschaft gezahlt haben. Einer der Festgenommenen ist ein Onkologe aus Padua.
Das italienische Paar soll die Schwangerschaft mit einer Frau aus der Stadt Rosario organisiert haben. Gemäß der Vereinbarung sollte das Kind, das am 10. Oktober in einer Klinik in der argentinischen Hauptstadt geboren wurde, von dem Paar in Italien aufgezogen werden.
Gegen die beiden italienischen Staatsbürger wurde laut Medienberichten ein Ausreiseverbot verhängt. Allerdings stünden weder sie noch die Mutter des kleinen Mädchens im Fokus der Ermittlungen, sondern jene Organisation, die hinter dem Deal stehe und die Not von Frauen in einer äußerst prekären Situation ausnutze, hieß es. In Argentinien ist das Thema Leihmutterschaft nicht geregelt.
In Italien hat das Parlament am 16. Oktober ein Gesetz verabschiedet, das die Nutzung von Leihmutterschaften auch im Ausland unter Strafe stellt. Die rechte Koalition von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni begründet das Verbot damit, dass die traditionelle Familie geschützt werden solle. Aus Sicht von Kritikern wird hingegen homosexuellen oder unfruchtbaren Paaren die Möglichkeit genommen, Kinder zu bekommen.
In Italien selbst ist Leihmutterschaft illegal. Die rechte Dreierkoalition von Meloni will das Verbot ausweiten, um auch Italiener zu bestrafen, die sich in Ländern um eine Leihmutterschaft bemühen, wo dies legal ist.