2.680 Mitarbeiter des Roten Kreuzes NÖ im Hochwassereinsatz

Das Rote Kreuz Niederösterreich ist laut einer am Montag veröffentlichten Bilanz von 11. September bis Anfang Oktober mit 2.680 Mitarbeitern im Hochwassereinsatz gestanden. Ein Großteil sei im Katastrophenhilfsdienst aufgeboten gewesen, um Unterkünfte einzurichten, Menschen an Ort und Stelle zu betreuen, bei den Evakuierungen zu unterstützen sowie die Verpflegung sicherzustellen, wurde resümiert. In St. Pölten läuft indes die Planung für weitere Hochwasserschutzmaßnahmen.

„Wenn es notwendig ist, anzupacken, sind sie da – die vielen Rotkreuz-Helferinnen und -Helfer aber auch viele helfende Hände des Team Österreich“, betonte Hans Ebner, Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich. „Der umfangreichste Einsatz in der ersten Phase war sicherlich die Errichtung des Quartiers in Tulln, allein an diesem Tag und der darauffolgenden Nacht waren 676 Rotkreuz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor allem in den Bezirken Krems, Tulln und St. Pölten im Einsatz“, blickte Landesrettungskommandant Wolfgang Frühwirt zurück.

Oft gefordert waren auch die Spezialisten der Krisenintervention. 84 Personen betreuten in 29 Einsätzen 708 Betroffene. Parallel dazu starteten zahlreiche Sozialbegleiter des Roten Kreuzes mit der Beratung und Abwicklung der „Österreich hilft Österreich“-Anträge, mehr als 2.000 wurden bisher bearbeitet und weitergeleitet.

Ab dem 19. September leistete auch das Team Österreich Unterstützung bei den Aufräumarbeiten. 1.264 Mitglieder aus Wien, Nieder- und Oberösterreich meldeten sich. „Jede helfende Hand wurde dringend gebraucht“, hob Frühwirt hervor. „Es ist unglaublich, wie groß der Schaden ist – aber es war großartig zu sehen, wie hier zusammengearbeitet wurde.“ Auch zahlreiche Unternehmen halfen im Rahmen des Hochwassereinsatzes in Form von Sachspenden und finanzieller Unterstützung, wurde per Aussendung hervorgestrichen.

Stark getroffen vom Hochwasser wurde St. Pölten. Von 12. bis 16. September wurden in der Landeshauptstadt Niederschlagsmengen von mehr als 400 Litern pro Quadratmeter aufgezeichnet. Die Folge waren überlaufende Bäche und Retentionsbecken sowie Dammbrüche entlang der Traisen. Die Schadenssumme an den Hochwasserschutzanlagen im Erhaltungsbereich des Traisen-Wasserverbandes wird auf rund zwei Millionen Euro geschätzt, hieß es am Montag seitens des Rathauses. Für die Behebung wurde ein Sonderbeitrag aller Verbands-Mitgliedsgemeinden beschlossen, der für die kommenden drei Jahre zusätzliche Mittel vorsieht.

Aktuell arbeite eine von der Baudirektion ins Leben gerufene Taskforce mit Unterstützung der Firma Donau Consult auf Hochtouren daran, Schäden zu analysieren und Erkenntnisse zu gewinnen, wurde in einer Aussendung festgehalten. „Es wird geprüft, wo es zusätzliche Barrieren und Becken zum Schutz der Bevölkerung und kritischer Infrastruktur braucht.“ Als aktuelle Maßnahme gilt u.a. ein Hochwasserschutzprojekt der Traisen für den von Überflutungen besonders stark betroffenen Stadtteil Pottenbrunn, wo man kurz vor der Ausarbeitung der Einreichunterlagen steht.

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