Eine große Würgeschlange, eine Boa constrictor mit 50 bis 70 Zentimeter Körperlänge, ist am Mittwoch in einem Paket im Verteilerzentrum Ost in Klagenfurt entdeckt worden.
Ein junger Mitarbeiter hatte das mit Luftlöchern verdächtig aussehende Paket geöffnet und ob des Inhalts einen Schock erlitten, berichtete die „Kronen Zeitung“ am Freitag. Reptilienexpertin Helga Happ wurde hinzugezogen, sie versucht nun, das stark unterkühlte Tier aufzupäppeln.
Kalt wie ein Eiszapfen
Auf dem Paket, das von Kärnten nach Deutschland gehen sollte, war der Inhalt mit „Glasfiguren“ ausgewiesen, sagte Happ zur APA. Als sie am frühen Abend im Verteilerzentrum eintraf, bat sie die Mitarbeiter, Abstand zu halten und aufzupassen. „In der Regel werden Giftschlangen illegal im Paket verschickt.“ Sie habe dann vorsichtig nachgeschaut und die junge Boa constrictor entdeckt.
„Für die Schlange war der Transport sehr schlimm, sie war total unterkühlt. Ich hab sie zack in meine Achselbeuge hinein, sie war kalt wie ein Eiszapfen.“ Das Tier hätte den Transport nach Happs Einschätzung nicht überlebt. Im Paket war zwar ein Wärmepack, dieser sei aber schon kalt gewesen.
Inzwischen befindet sich die Boa im Klagenfurter Reptilienzoo, den Happ betreibt. „Ich hab die Schlange zu uns in den Zoo genommen und langsam aufgewärmt.“ Lange lag das Reptil im neuen Zuhause unter der Wärmelampe, am Freitagvormittag hat es sich dann in ein Versteck zurückgezogen.
„Wir werden in den nächsten ein, zwei Tagen zu füttern probieren.“ Happ rät eindringlich dazu, für den Transport von Wildtieren eigens dafür angebotene Wildtiertransporte zu nutzen. Im konkreten Fall hat die Expertin die Tierschutzombudsfrau verständigt, alles weitere liege bei den zuständigen Behörden.