Erneut sind Bombendrohungen gegen Einrichtungen oder Gebäude an mehreren Orten in Österreich eingegangen: Am Dienstag war bereits die Bundeshauptstadt Wien betroffen gewesen, wie ein Sprecher der Landespolizeidirektion der APA bestätigte. Am Mittwoch kam es nun zu Drohungen in weiteren Bundesländern. In Eisenstadt war die Landwirtschaftliche Fachschule betroffen, in Tirol unter anderem die Bildungsdirektion. Die Polizei überprüft die Vorfälle, hieß es zur APA.
Beim Amt der Burgenländischen Landesregierung war ein E-Mail mit einer Drohung eingelangt. Dieses dürfte sich gegen die Landwirtschaftliche Fachschule gerichtet haben, die Schülerinnen und Schüler mussten am Vormittag zwischenzeitlich das Gebäude verlassen. In der Landespolizeidirektion Burgenland bestätigte man auf APA-Anfrage das Vorliegen einer Drohung.
In der Bundeshauptstadt waren laut Polizei zwei öffentliche Einrichtungen in der Innenstadt und in Wien-Landstraße sowie ein Gebäude in Wien-Donaustadt betroffen gewesen. „Diese Drohungen wurden per Mail durch eine unbekannte Täterschaft verschickt“, erklärte eine Sprecherin. Es seien alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet worden, „es konnten jedoch nach gesetzten Maßnahmen keine Gefahrenquellen in den jeweiligen Gebäuden festgestellt werden“, hieß es.
Keine verdächtigen Gegenstände gefunden
Auch in der Steiermark gab es eine Bombendrohung. Hier war gegen 9.00 Uhr die Bildungsdirektion betroffen. Beim polizeilichen Einsatz „wurde alles durchsucht und keine verdächtigen Gegenstände gefunden“, wie es vonseiten der Landespolizeidirektion Steiermark hieß. Evakuierung war laut Polizei nicht notwendig. Der Vorfall wurde in der Kommunikation nicht an die große Glocke gehängt, weil man damit nicht Trittbrettfahrer motivieren wolle.
In Tirol war neben mehreren Dienststellen des Bundes und Landes auch die Bildungsdirektion in Innsbruck betroffen. Die Drohung wurde per E-Mail verschickt, sagte eine Polizeisprecherin zur APA. Die Exekutive ging aber von einer „geringen Gefährdungslage“ aus, daher wurde keine Evakuierung durchgeführt. Vorsichtshalber wurde das Gebäude durchsucht, auch Sprengstoffspürhunde waren beteiligt, hieß es. Gegen 12.00 Uhr wurde der Einsatz beendet, nachdem „keine verdächtigen Gegenstände“ gefunden worden waren.
Innenministerium: Polizei prüft mögliche Zusammenhänge
Die Vorfälle erinnern an eine Serie von Bombendrohungen gegen Bahnhöfe in ganz Österreich in den vergangenen Monaten. Mitte Oktober konnte schließlich ein 20-jähriger Verdächtiger in der Schweiz ausgeforscht werden.
Ob der 20-Jährige erneut in Zusammenhang mit den jüngsten Drohungen stehe oder es sich um Trittbrettfahrer handle, werde ermittelt, teilte ein Sprecher des Innenministeriums der APA mit. Gegebenenfalls könne auch eine bundesweite Dienststelle wie die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) oder das Bundeskriminalamt in die Ermittlungen eingebunden werden, hieß es.