Mit einer Temperaturabweichung von rund +1,5 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 fällt der Juli deutlich zu warm aus – er reiht sich unter die Top 10 seit 1767. Prägend waren zahlreiche Schwergewitterlagen, die v.a. im Süden und Südosten des Landes neben großen Regenmengen und Hagel Windböen von oft über 100 km/h brachten.
„Die größten positiven Abweichungen hatten wir in Ober- und Niederösterreich, in Wien und im Nordburgenland“, analysiert Konstantin Brandes, Meteorologe bei der Österreichischen Unwetterzentrale. Im Nordosten gab es zum Teil positive Anomalien von 2 bis 2,5 Grad. In Eisenstadt war es der wärmste Juli der dortigen Messgeschichte (Beginn: 1936), in Wien und St. Pölten der dritt- und in Linz der viertwärmste.
Am nächsten am langjährigen Mittel dran waren Osttirol, Kärnten, der Lungau und die Weststeiermark mit Abweichungen von weniger als +1 Grad. Die größte Hitze gab es in Bludenz mit schweißtreibenden 37,7 Grad am 11. Juli. Der Ländle-Rekord liegt bei 38,1 Grad vor gut 40 Jahren in Feldkirch. Extreme Hitze jenseits der 35 Grad gab es mit Ausnahme Kärntens und der Steiermark aber in jedem Bundesland.
Rekord-Hitze auf Sonnblick
Auch auf den Bergen war es sehr warm, ebenfalls am 11. Juli wurden auf dem Sonnblick in über 3000 m Höhe 15,7 Grad gemessen, um zehn Grad zu viel. Das ist ein neuer Wärmerekord für eine der ältesten Wetterstationen der Welt. Seit 1886 wurde erst fünf Mal die Marke von 15 Grad geknackt.
In Neusiedl am See gab es in Summe 16 Hitzetage (30 Grad +), 15 Hitzetage erreichten Wien-Stammersdorf und Mistelbach. In der Wiener Innestadt war jede zweite Nacht eine Tropennacht (20 Grad +).
Markant waren auch einige Schwergewitterlagen vor allem im Süden und Südosten Österreichs. In der Nacht auf den 12. Juli zog eine Gewitterlinie von Vorarlberg nach OÖ, wo an mehr als der Hälfte aller Stationen neue Juli-Sturmrekorde aufgestellt wurden – 123 km/h in Waizenkirchen und 117 km/h in Enns.