Luftemissionen 2022 gegenüber 2021 großteils gesunken

Die Emissionen von Luftschadstoffen und Treibhausgasen sind 2022 größtenteils gesunken, wie am Freitag publizierte Daten der Statistik Austria zeigen. Im Vergleich zu 2021 sind die CO2-Emissionen aus fossilen Quellen im Jahr 2022 allerdings um 2,3 Prozent gestiegen, was vor allem mit dem höheren Verkehrsaufkommen nach der Zeit der Corona-Lockdowns zu tun hat“, sagte Tobias Thomas, fachstatistischer Generaldirektor von Statistik Austria zur „Luftemissionsrechnung 1995-2022“.

Der Anstieg der klimawirksamen CO2-Emissionen, die neben den fossilen auch die prozessbedingten Emissionen beinhalten – sie entstehen zum Beispiel bei der Eisen- oder Zementproduktion -, betrug aber in Summe nur 0,2 Prozent, berichtete das statistische Amt am Freitag. Warme Witterung und gestiegene Energiepreise sorgten aber für einen Rückgang beim Feinstaub, da private Haushalte den Einsatz von Biomasse zur Raumheizung reduzierten. Dies führte laut Statistik Austria auch dazu, dass 2022 gegenüber 2021 um 9,8 Prozent weniger Kohlenmonoxid (CO) und um 6,9 Prozent weniger flüchtige organische Verbindungen ohne Methan (NMVOC) ausgestoßen wurden, was die höchsten Abnahmen unter allen betrachteten Emissionsarten bedeutet.

Nimmt man das Jahr 1995 als Basis – die Zeitreihe beginnt aufgrund der Anforderungen der EU-Verordnung mit diesem Jahr – so wurden die stärksten Rückgänge bei Schwefeldioxid (SO2, minus 74,2 Prozent), bei NMVOC (minus 57,1 Prozent) sowie bei Kohlenmonoxid (minus 47,7 Prozent) erzielt. Deutlich reduziert wurden auch die Emissionen von Feinstaub PM2.5 (minus 40,1 Prozent – als PM2,5 werden Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern (tausendstel Millimetern) bezeichnet, Anmerkung), Methan (CH4, minus 38,2 Prozent), Stickoxiden (NOx, minus 28,6 Prozent) und Feinstaub PM10 (minus 29,2 Prozent).

Laut Statistik Austria sorgte die vermehrte Nutzung erneuerbarer Energien zwischen 1995 und 2022 für einen Anstieg der klimaneutralen CO2-Emissionen aus biogenen Quellen wie Brennholz oder Biomasse um 97,3 Prozent. Im gleichen Zeitraum konnte indes ein Rückgang der Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger von nur 6,6 Prozent erreicht werden. CO2-Emissionen aus sonstigen Quellen (prozessbedingte Emissionen) wiesen hingegen einen Anstieg von 24,7 Prozent auf – in Summe sanken die klimawirksamen CO2-Emissionen leicht (minus 0,7 Prozent).

Die privaten Haushalte senkten von 1995 bis 2022 den Ausstoß fast aller beobachteten Luftschadstoffe und Treibhausgase mit Ausnahme von CO2 aus sonstigen Quellen (plus 23,9 Prozent) und aus biogenen Quellen (plus 11,4 Prozent). Die Emissionen der Wirtschaft verringerten sich bis auf die fossilen (plus 0,1 Prozent), die prozessbedingten (plus 24,7 Prozent) sowie die klimaneutralen biogenen CO2-Emissionen (plus 210,6 Prozent).

In der Luftemissionsrechnung werden nur jene Emissionen berücksichtigt, die von in Österreich lebenden Personen und von hier ansässigen Unternehmen verursacht werden, unabhängig davon, wo sie auf der Welt ausgestoßen werden, erklärt die Statistik Austria den Unterschied zur Luftschadstoff- und Treibhausgas-Inventur, die jährlich vom Umweltbundesamt erstellt wird und die den Ausstoß von Luftschadstoffen und Treibhausgasen für das österreichische Staatsgebiet wiedergibt. Der Unterschied zwischen der Luftemissionsrechnung und den anderen erwähnten Berichtspflichten liegt laut Statistik Austria in der unterschiedlichen Berücksichtigung der Verkehrsemissionen (Emissionen von Inländern gegenüber Emissionen im Inland).

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