Salzburg: Zwei Nepalesen steckten in Materialseilbahn fest

Toter Skitourengeher am Tauern geborgen

In Salzburg waren durch die starken und anhaltenden Regenfälle bzw. den Schneefall seit Donnerstag 15 Uhr bis Sonntagnachmittag 1.734 Kräfte von 72 Feuerwehren bei 387 Einsätzen gefordert, vor allem im Flachgau und Tennengau. Im Norden des Bundeslandes kämpfte man mit Wasser, im Süden mit Schnee, hieß es aus dem Landes-Feuerwehrkommando. Dennoch lässt es die Lage zu, Feuerwehrkräfte zur Hilfeleistung nach Niederösterreich zu schicken.

Ein KAT-Zug der Stadt Salzburg wird gemeinsam mit weiteren Zügen aus dem Lungau, Pongau und Pinzgau nach Niederösterreich geschickt, um dort Hilfe zu leisten. Montag um 5.30 Uhr starten zunächst 30 Männer der Freiwilligen Feuerwehr mit vier Fahrzeugen.

Nach einem 24-Stunden-Dienst werden die ersten Freiwilligen rotierend von bis zu 50 weiteren abgelöst. Das gestatte die aktuelle Lage in Salzburg. „Auch die Prognosen zu den weiteren Niederschlägen lassen bei uns keine Verschärfung der Situation erwarten“, sagte Branddirektor Reinhold Ortler.

Die Wasserrettung verlegte Hochwasserboote nach Seekirchen am Wallersee, da der Inselweg überflutet ist und die Häuser der dortigen Siedlung nur noch am Wasserweg zu erreichen sind. Am Obertrumersee barg die Wasserrettung Boote. Sie wurden mit Rettungstauchern und Hebeballonen gesichert und mithilfe der Feuerwehr ausgepumpt.

Zwei Mitarbeiter einer Alpenvereinshütte in den Hohen Tauern mussten Samstagnachmittag von einer Materialseilbahn gerettet werden. Die beiden Nepalesen waren in einer offenen Kabine am Weg ins Tal, als das Tragseil aufgrund des starken Windes plötzlich aus der Führung sprang.

Von Skitouren und Wanderungen wird abgeraten

Der Neuschnee erschwerte die Bergung für die Bergrettung, in den frühen Abendstunden kamen die beiden Männer aber unverletzt ins Tal. In den Bergen herrscht erhöhte Lawinengefahr durch den starken und heftigen Schneefall.

„Wir raten dringend von Skitouren und Wanderungen im schneereichen Hochgebirge ab“, sagt der Landesleiter der Bergrettung Salzburg, Balthasar Laireiter. Einem 54-jährigen Slowenen wurde der Neuschnee zum Verhängnis. Die Bergrettung barg den Skitourengeher am Sonntag tot aus einer Schneewechte am Seekareck.

Andererseits bindet der Schnee in den Bergen den Niederschlag, wodurch Salzburgs Flüsse Sonntagmittag teilweise nur die Meldegrenze erreichten und nicht großräumig über die Ufer traten. Bis Samstagmittag berichtet der Salzburger Lawinenwarndienst von 150 Zentimeter Neuschnee in den Hochlagen der Nordalpen und gebietsweise in den Hohen Tauern, verbreitet sind es oberhalb von 1.500 Metern rund 50 bis 100 Zentimeter Schnee.

Auch einzelne Gleitschneeabgänge wurden bereits dokumentiert. Am Sonntag sollte mit den leicht steigenden Temperaturen die Lawinenaktivität sogar ansteigen. Der Neuschnee wurde mit Wind teilweise stark verweht. „Auch in den kommenden Tagen muss man auf Forst- und Wanderwegen jederzeit mit Gleitschneerutschen bzw. -lawinen aus steilen Böschungen rechnen“, warnte Laireiter. Nichtsdestotrotz lud der Arthurhaus-Schlepplift am Hochkeil am Sonntag von 10.30 bis 14.30 Uhr zum Skifahren und kündigte via Social Media an, auch am Montag zu öffnen.

Bei den Kraftwerken der Salzburg AG seien die Pegel konstant, punktuelle Ausfälle gebe es bei den Stromleitungen durch umgestürzte Bäume. Diese könnten jedoch meist umgehend behoben werden, da es sich um keine großflächigen Störungen handle, hieß es vom Energieunternehmen zur APA.

Weiterhin gesperrt waren die Hochkönig Straße (B164) beim Filzensattel und Dientenersattel, die Wiestal Landesstraße (L107) im Bereich des Ausgleichsbeckens, die Gaisberg Landesstraße (L 108) ab der Zistelalm und die Krispler Landesstraße (L209) zwischen Krispl und Gaissau.

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