Nach der Tötung eines neugeborenen Buben in einem Hotel in Wien-Simmering hat die Staatsanwaltschaft heute, Donnerstag, Untersuchungshaft gegen die dringend tatverdächtige Mutter verhängt. Das teilte die Sprecherin des Landesgerichts, Christina Salzborn, der APA mit. Als Begründung wurde Tatbegehung- und Fluchtgefahr angeführt. Die 21-Jährige war den Ermittlern zufolge geständig, machte aber vor dem Haftrichter auf Anraten ihres Anwalts keine Angaben.
Die Leiche des Babys wurde am Montag in einem Müllsack entdeckt. Wie ein Polizeisprecher in Berufung auf den vorläufigen Obduktionsbericht erklärte, dürfte das Kind erwürgt worden sein. Der Partner der Verdächtigen blieb auf freiem Fuß.
Die 21-Jährige habe ausgesagt, „das Kind am Hals gegriffen und gewürgt zu haben“, so der Polizeisprecher. Auch sei nach der Obduktion klar, dass der Bub nach der Geburt noch lebte. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Einlieferung der Frau in eine Justizanstalt an.
Fragezeichen zu Rolle von 25-Jährigem
Offen blieb die Frage nach dem Motiv. Auch die Rolle des Mannes ist noch nicht näher geklärt. Der 25-Jährige hatte zuvor gegenüber der Polizei angegeben, nichts von der Schwangerschaft seiner Partnerin gewusst zu haben.
Die beiden Österreicher hatten am Sonntag in dem Hotel für einen Urlaub in der Bundeshauptstadt eingecheckt. Am Montag wurde schließlich die Rettung zu der Unterkunft gerufen – ursprünglich wegen „starker Blutungen“ der Frau, wie die Polizei berichtete. Nach einer Behandlung an Ort und Stelle wurde sie schließlich in ein Spital in Wien-Landstraße gebracht.