55 beschlagnahmte Tiere suchen ein neues Zuhause

Hunde und Katzen waren nun fast ein Jahr bei der Pfotenhilfe untergebracht

Fast ein Jahr, nämlich genau 11 Monate und 11 Tage, nachdem die Behörde wegen eines Tierhaltungsverbots 55 Hunde, Katzen und ein Kaninchen von einer Züchterin in Gilgenberg (Bezirk Braunau) beschlagnahmt hat, dürfen sie endlich an neue Besitzer vermittelt werden.

Die Fellnasen waren Anfang Februar 2023 an die Pfotenhilfe in Lochen übergeben worden. Chefin Johanna Stadler ist erleichtert über die Freigabe: „So einen aufwendigen und auch emotional belastenden Fall hatten wir auch noch nie! Es ist mehr als überfällig, dass wir für diese vielen unschuldigen Tiere endlich ein Zuhause suchen dürfen.“

Schockierende Zustände

„Die Zustände waren wirklich schockierend und erbarmungswürdig“, berichtet Stadler. 27 der 29 Katzen — größtenteils Rassekatzen, wie Maine Coon-Katzen oder Bengalkatzen — waren zusammen auf den völlig zugekoteten Dachboden eines Nachbarn gesperrt, wo nur trockenes Hundefutter in großen Brocken und gefrorenes Wasser vorgefunden wurden. Die Tiere hätten vor Durst so laut geschrien, dass man sie schon im Erdgeschoß hörte.

Ihnen stand in dem zugigen Dachboden weder eine Katzentoilette noch eine einzige Decke zur Verfügung. Die Katzen litten an verschiedenen Krankheiten, viele waren stark dehydriert, erinnert sich Stadler: „Die Hunde waren in alten Verschlägen und Containern ohne Heizung bei zweistelligen Minusgraden eingesperrt. Auch sie hatten starke Augen- und Ohrenentzündungen, Parasitenbefall, Verfilzungen, Durchfall und einer sogar illegal kupierte Ohren.“

Die Tiere suchen jetzt dringend ein Zuhause. Alle Infos zur Tiervergabe am Tierschutzhof Pfotenhilfe findet man auf www.pfotenhilfe.at

Langes Verfahren

Der Übergabe an die Pfotenhilfe war ein so langwieriges Verfahren gefolgt, weil der Anwalt der Züchterin unter anderem gegen das Tierhaltungsverbot und die Tierabnahme Rechtsmittel ergriffen hatte.

Ermittlungen wegen Betrugs und Tierquälerei gegen die Halterin laufen nach wie vor. Dazu kommt, dass bis heute noch nicht klar ist, ob damals überhaupt alle Tiere gefunden worden waren.

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