Brandanschlag auf künftiges Asylquartier in Linz

Hattmannsdorfer: Radikale Maßnahmen sind niemals die richtige Lösung

Für Empörung gesorgt hat am Sonntag ein Brandanschlag auf ein geplantes Asylquartier an der Lunzerstraße in Linz. Unbekannte hatten Samstagabend kurz nach 18 Uhr am Gelände des ehemaligen Bahnhofs Kleinmünchen bereitgestellte, aus Holz gefertigte Fertigteile in Brand gesteckt.

Die Täter legten am Boden zumindest an zwei Stellen Feuer. Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Linz waren zur Brandbekämpfung vor Ort.

Die gelagerten Fertigteilwände mussten zur Brandbekämpfung auf dem Gelände verteilt werden. Die Polizei ersucht um Hinweise unter der Tel. 059133/40-3333.

Politischer Schlagabtausch

Der Vorfall hat am Sonntag zu einem politischen Schlagabtausch geführt. Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ), der sich in Stellungnahmen gegen das geplante Quartier ausgesprochen hatte, verlangte vom Bund und von der Landesregierung mehr Dialog mit der Bevölkerung, wenn es um die Einrichtung neuer Flüchtlingsquartiere gehe.

Die Stadt erfülle ihre Aufnahmeverpflichtung schon überproportional. Kritik erntete Luger von der KPÖ OÖ: „Auf einen Brandanschlag, der sich klar gegen flüchtende Menschen und ihre Anwesenheit bei uns richtet, mit einer Forderung nach weniger Asylunterkünften in der eigenen Gemeinde und das Wechseln von politischem Kleingeld mit dem Land zu antworten, ist das völlig falsche Signal und gibt indirekt den Tätern recht“, hieß es in der Aussendung.

Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) verurteilte die Tat aufs Schärfste — ebenso wie die grüne Linzer Stadträtin Eva Schobesberger: „Gewalt, Hass und derartig radikale Maßnahmen sind niemals die richtige Lösung in der kontroversen Diskussion um die Unterbringung von Flüchtlingen“, so Hattmannsdorfer.

„Die Täter müssen ausgeforscht werden und ihr Handeln muss Konsequenzen nach sich ziehen.“ Ziel müsse es sein, den Zustrom durch illegale Migration auf europäischer Ebene zu reduzieren. Der Dritte Landtagspräsident Peter Binder (SPÖ) forderte mehr Mitsprache der Gemeinden beim Unterbringungs-Sicherstel- lungsgesetz.

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