Nach dem Unfall eines Bundesheer-Hubschraubers Donnerstagabend bei Pramet (Bezirk Ried/Innkreis) ist am Freitag der letzte der sechs Verletzen aus dem Spital entlassen worden. Kurz vor 20 Uhr war der Agusta Bell 212-Helikopter nach einer Zwischenlandung verunglückt und ausgebrannt.
Die Besatzung konnte die Maschine noch rechtzeitig verlassen, wurde aber ins Spital gebracht. Fünf Soldaten konnten noch am Abend gehen, ein Flugretter musste über Nacht zur Beobachtung bleiben.
Der Hubschrauber hob laut Verteidigungsministerium zu Übungszwecken kurz vor 19.00 Uhr in Hörsching bei Linz ab und flog in Richtung Wels. Die Besatzung trainierte das Landen im freien Gelände und dürfte laut Heeresangaben im Raum Pramet/Feitzing ohne Probleme gelandet sein. Beim Abflug sei der Hubschrauber vermutlich hängen geblieben und stürzte um. Unmittelbar danach fing die Maschine Feuer.
Die sechs Insassen – zwei Piloten (44 und 28 Jahre, beide aus Linz-Land), ein Techniker (35 Jahre, aus Linz) und drei Flugretter (54, 50 und 41 Jahre, aus St. Veit an der Glan, Klagenfurt-Land und Klagenfurt) – konnten sich rechtzeitig aus dem Hubschrauber befreien. Allen beteiligten Soldaten wurde psychologische Unterstützung angeboten, hieß es.
Am Freitag war dann die Flugunfallkommission an Ort und Stelle und begann mit den Untersuchungen. Ein Endbericht werde innerhalb von zwölf Monaten vorgelegt. Bevor die ausgebrannte Maschine abtransportiert werden könne, bedarf es noch der Freigabe der Flugunfallkommission, informierte das Verteidigungsministerium.
Da die Absturzstelle in der Nähe eines Brunnen- und Wasserschutzgebietes liegt, könnte durch die Verunreinigung des Bodens ein Abgraben des betroffenen Bereichs nötig werden, was mit der zuständigen Behörde abgeklärt werde.
Der betroffene Hubschrauber hatte vor dem Nachtflug eine Betriebszeit von 6.277 Flugstunden. Die letzte Wartung war zwischen 4. und 10. Oktober. Das sogenannte „Midlife-Update“ (MLU) wurde vom April 2015 bis April 2016 in Italien durchgeführt, so wie bei der gesamten Agusta Bell Flotte von 2013 bis 2016, so das Ministerium weiter.
Schwerpunkt sei die Anpassung des Cockpits auf moderne Anzeigegeräte gewesen, sowie die Sicherheit und die weitere Einsatzfähigkeit des Systems zu gewährleisten. Durch das MLU wurde die Nutzungsdauer bei diesem Hubschrauber um 25 Jahre verlängert. Bei diesem Hubschrauber wäre damit eine Nutzungsdauer bis 2041 möglich gewesen.