Die Idee einer Citymaut in Linz geistert seit Jahren durch die Stadt – „dabei ist sie überhaupt kein Thema“, stellt Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) klar. Dass ein elektronisches Zufahrtszonenmanagement – wie es die Linzer Volkspartei gerne in der neuen Novelle der Straßenverkehrsordnung gehabt hätte – ein Vorbote sei, wie es Sicherheitsreferent Michael Raml (FPÖ) behauptet – verweist der Mobilitätsreferent ins Reich der Fantasie.
„Diese elektronische Hilfe dient lediglich dazu, Zufahrtsbeschränkungen bei einzelnen Straßen zu kontrollieren. Trotz der hervorragenden Arbeit der Polizei kann sie die Kontrollen nicht rund um die Uhr vornehmen. Deshalb sollte man jede Unterstützung, die möglich ist, nutzen“, betont Hajart. So könnte man beispielsweise Autoposer auf diese Weise ausbremsen, wodurch die Aufenthaltsqualität massiv steigen würde.
Am Hauptplatz möglich
Eine automatische Kennzeichenerfassung zur Verkehrsberuhigung in Fahrverbotszonen gibt es etwa in Städten wie Bozen und Turin. Ein Beispiel dafür könnte der Linzer Hauptplatz werden. Wenn die Westringbrücke im kommenden Jahr fertig wird, soll der Durchzugsverkehr ausgesperrt werden, nur Anlieger sollen dann zufahren können.
Die Verkehrssituation in Linz entschärfen würde auch ein geschlossener Park-and-ride-Ring rund um die Landeshauptstadt. „Damit könnten wir viele Pendler zum Umsteigen bewegen – vorausgesetzt natürlich, die Parkplätze sind auch dementsprechend gut ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden“, erläutert Hajart.
Park-and-Ride-Ring als weitere Entlastung
Grundvoraussetzung für einen derartigen Ring wäre ein Masterplan, den das Land OÖ erstellen müsste. Eine entsprechende Resolution wird die ÖVP Linz in der heutigen Gemeinderatssitzung beantragen. Mit der Zustimmung der FPÖ könne Raml zeigen, dass er tatsächlich die Linzer entlasten will. Das bringe mehr als absurde Ideen einer Citymaut. „Ich erhoffe mir vom Sicherheitsstadtrat, für die Linzer Bevölkerung etwas zu tun und ein wichtiges Signal an seinen Parteifreund Günther Steinkellner zu senden, der hier als Landes-Verkehrsreferent endlich tätig werden muss“, betont Hajart.