Erhöhte Waldbrandgefahr in Teilen von Oberösterreich

Wer die Schutzverordnung nicht einhält, riskiert hohe Strafen

„Hohe Temperaturen in Kombination mit geringen Regenmengen steigern die Waldbrandgefahr massiv. Gerade im Norden Oberösterreichs gab es in den vergangenen Wochen nur wenige Millimeter Niederschlag – das entspricht einem Defizit von etwa 50 bis 90 Prozent im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt. Daher ist höchste Vorsicht geboten, um nicht unsere Natur und ehrenamtlichen Einsatzkräfte leichtsinnig zu gefährden“, warnt Feuerwehr-Landesrätin Michaela Langer-Weninger.

Waldbrandschutz-Verordnungen wurden erlassen

Bereits seit einigen Wochen und Monaten gilt in einigen Bezirken des Landes eine strenge Waldbrandschutz-Verordnung. Nun sind diese – Bezirk Schärding folgt in den kommenden Tagen – von allen Bezirkshauptmannschaften erlassen worden.

„Verordnungen wie diese werden nicht aus Jux und Tollerei erlassen, sie sind im höchsten Ausmaß ernst gemeint und werden auch mit einer Freiheitsstrafe von bis zu vier Wochen oder mit hohen Geldstrafen bis zu 7.270 Euro geahndet“, bekräftigt die Forst-Landesrätin die Dringlichkeit: „Bei besonders prekär vorliegenden Umstände können auch beide Strafmaßnahmen nebeneinander verhängt werden!“

Oö. Forstdienst wichtiges Bindeglied

Die Bezirksförster des Landes sind laufend im Gelände unterwegs und beobachten den Boden- und Vegetationszustand. Aktuell ist der Grad der Austrocknung auch kleinräumig sehr unterschiedlich.

Aufgrund der geringen Niederschlagsmengen sind die Oberböden im nördlichen Teil Oberösterreichs teils stark ausgetrocknet, wodurch eine deutlich erhöhte Waldbrandgefahr besteht.

Auch in den Gebirgslagen, wo der August bislang deutlich mehr Regen gebracht hat als im Norden, besteht lokal ein erhöhtes Risiko. Insbesondere in den Kalkalpen, wo steiles Gelände, spezielle Bodeneigenschaften wie Humusböden und Karstlöcher sowie häufige Gewitter das Brandrisiko weiter verschärfen, ist Vorsicht geboten.

In unwegsamem Gelände kann die Brandbekämpfung für die Kameradinnen und Kameraden schwierig und gefährlich werden, daher habe man im Rahmen der Waldbrandprävention Stützpunkte eingerichtet und die Wehren entsprechend mit Hubschrauberunterstützung ausgestattet.

Dabei handelt es sich um spezielle Geräte und Einsatzmittel für die Vegetationsbrandbekämpfung, die es den Feuerwehren ermöglichen, effizienter auf Waldbrände zu reagieren. Zudem werden mit Wärmebildkamera ausgestattete Drohnen zum raschen Auffinden von Glutnestern eingesetzt.

Sicherheitstipps zur Vermeidung von Waldbränden

  • Kein Gebrauch von offenem Licht und Feuer im Wald und in der Nähe von agrarisch genutzten Flächen!
  • Keine Lagerfeuer im Wald, in Wald-Nähe und auf Wiesen!
  • Rauchverbot im Wald unbedingt einhalten, keine Zigarettenreste wegwerfen!
  • Keine Glasflaschen oder Glasscherben in der Natur wegwerfen!
    Glasscherben können bei „richtigem“ Sonnenlichteinfall die Wirkung eines Brennglases entfalten.
  • Auch für Autofahrer/innen gilt: Keine Zigarettenreste aus dem Auto werfen!
  • Fahrzeuge nicht auf ausgetrockneten Grasflächen abstellen! (Katalysator, Auspuff und Partikelfilter erhitzen sich während des Betriebs stark und können leicht zum Ausgangspunkt für Bodenfeuer werden)
  • Zufahrtswege zum Wald freihalten!
    Im Falle eines Waldbrandes muss die Feuerwehr zufahren können
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