Exotische Krankheiten durch asiatische Super-Moskitos

Oberösterreich setzt auf das verstärkte Monitoring der eingewanderten Mücken

Stechmücken können diverse Krankheiten übertragen. Eine systematische und andauernde Stechmückenüberwachung gilt als das wirksamste Mittel, um das Übertragungsrisiko vorherzusagen.

„Oberösterreich setzt auch 2024 das erweiterte Stechmücken-Monitoring in Zusammenarbeit mit der AGES fort, um die Ausbreitung dieser Insekten sowie das Vorhandensein von Krankheitserregern in den Gelsen rechtzeitig zu erkennen“, sagt Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander.

Gefährliche Einwanderer

Bei den gebietsfremden Mücken wurden in Österreich bisher die Japanische Buschmücke (Aedes japonicus), die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) und vereinzelt auch die Koreanische Buschmücke (Aedes koreicus) nachgewiesen. Eine besondere Rolle spielt die Asiatische Tigermücke, die seit 2022 in allen Bundesländern nachgewiesen wurde.

Sie ist nicht nur ein lästiger Quälgeist, sondern kann auch exotische Krankheitserreger (z. B. das Chikungunya-, das Dengue- oder das Zikavirus) übertragen. Daher ist es wichtig, die Ausbreitung dieser Art zu verhindern. In Teilen von Wien und Graz bestehen inzwischen etablierte, überwinternde Populationen, die sich ausbreiten.

In Oberösterreich wurde die Tigermücke vor allem im Großraum Linz nachgewiesen. „Derzeit ist in Oberösterreich aber die Gefahr, sich durch den Stich einer Gelse mit einem exotischen Krankheitserreger zu infizieren, als sehr gering einzustufen“, heißt es dazu von Seiten der Landessanitätsdirektion OÖ. Laut AGES besteht aber ein hohes Risiko, dass sich die Tigermücken auch hierzulande weiter ausbreiten.

„Um diese Entwicklung rechtzeitig zu erkennen und vorbereitet zu sein, haben wir in Oberösterreich bereits 2020 ein eigenes Programm zur Überwachung von Stechmücken gestartet“, so Haberlander.

Zusätzlich beteilige man sich seit 2022 an einem bundesweiten Programm zur Überwachung gebietsfremder Gelsen. „Seit heuer wird erstmalig in ganz Österreich ein einheitliches, von der AGES koordiniertes Monitoringkonzept angeboten, an dem das Land Oberösterreich teilnimmt“, erklärt Haberlander.

Ausbreitung in den Städten

Es ist davon auszugehen, dass sich Tigermücken-Populationen besonders im urbanen Raum ohne geeignete Gegenmaßnahmen rasch weiter ausbreiten werden.

Brutstätten sind alle Arten von Wasseransammlungen, die mindestens eine Woche stehen bleiben. Dass der eigene Garten oder Balkon zur Brutstätte werden, lässt sich einfach vermeiden:

  • Kleine Wasserbehälter (Vogeltränken, Blumenuntersetzer, Planschbecken, Spielzeug etc.) sollten mindestens einmal pro Woche entleert werden.
  • Kleinstwasserstellen (z. B. Schirmständer, Zaunrohre oder Dekorelemente) entfernen, abdecken oder mit Sand befüllen.
  • Gelagerte Gegenstände wie Gießkannen, Reifen, leere Blumenkästen, Aschenbecher, Sandspielzeug etc. unter ein Dach stellen oder umdrehen.
  • Regentonnen verschließen oder mit feinmaschigem Insektenschutzgitter bedecken.
  • Verstopfte Dachrinnen und tropfende Wasserhähne vermeiden.

Mehr Informationen unter https://www.ages.at (Mensch, Krankheit, Infos)

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